„Sara lachte innerlich und sprach: ,Ich bin alt, wie könnte ich da gebären? Mein Herr ist alt.’ G-tt sprach zu Awraham: Warum lacht Sara und sagt: ,Wie könnte ich gebären? Ich bin doch alt’? (18:12-13).

Frage: Warum zweifelte Sara?

Antwort: Haschem erscheint in verschiedener Gestalt. Bei der keriat jam suf (der Teilung des Meeres) erschien er als mächtiger Krieger. Bei der Übergabe der Tora auf dem Berg Sinai erschien er als gnädiger Weiser (Jalkut Schimoni 246).

Dem Ari'sal zufolge hängt es von G-ttes Plan ab, wie er erscheint. Kriat Jam Suf verstieß gegen das Naturgesetz, denn Wasser fließt kontinuierlich, aber damals bildete es eine Säule. Um zu unterstreichen, dass Haschem die Natur beherrscht, erschien er als mächtiger Krieger, der erobert und herrscht. Die Übergabe der Tora verletzte kein Naturgesetz, und darum erschien er als gnädiger Weiser.

Der Besucher unterrichtete Awraham darüber, dass Sara ein Kind gebären werde. Sara war eine große Prophetin und empfing sehr oft g-ttliche Offenbarungen. Damals erschien ihr Haschem in einer Vision als frommer Toragelehrter. Sie dachte, es sei gegen die Natur, wenn sie ein Kind gebären würde. Sie lachte, denn „mein Herr ist alt“ (Adoni sakein). Sie dachte: „Wenn er wollte, dass ich gegen die Natur gebären soll, würde er mir als Krieger erscheinen.“ Haschem fragte Awraham: „Warum lacht Sara und sagt: ,Wa’ani sakanti’ – sie habe mich als alten Mann gesehen? Mir ist nichts unmöglich. Sei gewiss, dass Sara nächstes Jahr einen Sohn haben wird.“