„Dies sind die Reisen der Kinder Israel, die mit ihrem Heer aus dem Land Ägypten gezogen sind“ (33:1).

Frage: Warum heißt es „Masej“ (Reisen) im Plural? Unmittelbar nach der ersten Reise hatten die Juden doch Ägypten verlassen.

Antwort: Das Leben im Lager begann nach dem Exodus und erreichte mit der Ankunft am Jarden (Fluss) Jericho seinen Höhepunkt. Das Wort „mizrajim“ kann man auch als „meizarim“ (Fesseln, Grenzen, Einschränkungen) lesen. Jericho stammt vom Wort „rei’ach“ (Duft oder Aroma) ab und erinnert auch an „Moschiach“, von dem es heißt (Isaia 11:3): „Waharicho bejirat Haschem“ (Er wird vom Geist der Furcht vor Haschem erfüllt sein. Auch die Gemara (Sanhedrin 93b) sagt vom Moschiach: „Morach weda’in“ (Er wird durch seinen Geruchssinn richtig und falsch unterscheiden).

Die Torah ist ewig. Sie berichtet nicht nur vom historischen Auszug aus Mizrajim (Ägypten), sondern enthält auch eine Botschaft für die Nachwelt. Jede jüdische Neschama, die auf diese materielle Welt herabsteigt, muss sich stufenweise weiterentwickeln, um sich von ihren Meizarim (Grenzen und Fesseln) zu befreien. Wenn wir von einer Ebene zur nächsten aufsteigen, müssen wir uns mit neuen, subtileren Fesseln auseinandersetzen. Erst wenn wir unsere Aufgabe erfüllt haben, sind wir reif für „Jericho“: die Offenbarung des Moschiach, und erst dann dürfen wir ins „gute und fruchtbare Land“ einziehen.