"Ein Mensch, auf dessen Haut ein Makel erscheint" (Lev. 13:2).
Mit „erscheint“ ist ein Unglück, etwas Außergewöhnliches gemeint. „Auf der Haut“ bedeutet ebenfalls etwas Oberflächliches, was nur die äußerste Schicht des Menschen betrifft.
Selbst wenn die Torah von einem scheinbar unzulänglichen Menschen spricht, geht sie davon aus, dass er im Kern gut ist. Jeder sichtbare Makel ist nur etwas Äußeres, nur eine oberflächliche, „hauttiefe“ Facette seines Charakters.“ (Rabbi Menachem M. Schneerson, der Lubawitscher Rebbe)
Zwei Marktfrauen stritten sich lautstark im Arbeitszimmer von Rabbi Boruch Mordechai von Babroisk. Als der Rabbi endlich verstand, worum es ging, sprach er sein Urteil. Jetzt beschimpfte die „Unterlegene“ ihn. Die Rebbezin, vom Aufruhr angelockt, fragte ihren Mann, warum er die ungezogene Frau nicht hinauswarf.
„Sie meint es nicht so“, erwiderte der Rabbi.
Sofort stieß die Frau wieder Beschimpfungen aus, die ihre ersten Worte milde aussehen ließen.
„Sag mal“, fragte Reb Boruch Mordechai, „willst du Kinder haben, so wie ich?“ Die Frau schaute hinauf zum Himmel. „Ach, wie sehr ich mir das wünsche!“
„Siehst du“, sagte der Rabbi zu seiner Frau, „sie meinst es nicht so!“

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