Schon wieder haben Wissenschaftler uns – wahrscheinlich auch sich gegenseitig – mit Entdeckungen und Theorien verblüfft, die das Rätsel des Universums lebendig machen. Folgende Ideen waren in den Nachrichten:
- Das Universum dehnt sich gleichzeitig schneller und langsamer aus, was für uns Normalbürger schwer zu verstehen ist.
- Einsteins Theorie von der konstanten Lichtgeschwindigkeit könnte falsch sein. Vielleicht ist das Licht seit Beginn des Universums langsamer geworden.
- Vielleicht gibt es noch andere Universen neben unserem. Unser Wissen kann gewisse beobachtbare Grenzen nicht überschreiten, und die Wissenschaftler sind klug genug, nicht zu spekulieren – sie wollen Beweise.
- Es gibt jetzt weitere mathematische Hinweise (fragen Sie nicht – es ist zu kompliziert) darauf, dass über 95% des Universums aus „dunkler Materie“ bestehen, die man nicht sehen, berühren oder messen kann. Trotzdem ist sie da. Man stelle sich vor: 95% des Kosmos sind eine rätselhafte Substanz, die uns verborgen bleibt, so dass wir sie nicht erforschen können.
Wäre das nicht ein interessantes Tischgespräch?
In Zaw lesen wir diese Woche erneut von Brandopfern. Im zweiten Vers steht ein Satz, der viele andere Sätze der Tora wieder aufnimmt: „Dies ist das Gesetz des Brandopfers. Es ist, was die ganze Nacht bis zum Morgen über seinem Brennholz aufsteigt.“
Warum brachte man Opfer, die „aufstiegen“? Wenn G–tt überall ist, warum legte man das Kalb dann nicht einfach in eine Höhle, auf ein Feld oder auf einen Berg? Warum musste seine Essenz in den Äther steigen? Wir wissen, dass G–tt von uns nichts verlangt, was ihm nützt (wofür sollte er gegrilltes Fleisch brauchen?).
Alle Gebote sollen uns besser machen. Die Symbolik vom aufsteigenden Opfer soll uns wie die Symbolik der offenen Sukkot-Hütten und viele andere Symbole des Judentums auf das Unerreichbare, Wunderbare aufmerksam machen, auf das, was wir noch nicht wissen.
Die Ideen, die unsere modernen Wissenschaftler demütig machen, dienen demselben Zweck. Was ist „dunkle Materie“? Sie erinnert uns daran, dass wir niemals alles wissen können. Welchen Sinn hat es dann, dass wir diese Materie entdeckt haben? Es ist eine Aufforderung, weiter zu forschen, immer mehr zu lernen, mehr zu entdecken, mehr Inspiration zu empfangen.
Kopf hoch! Die Wunder hören nie auf.
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