Paraschat Tasria handelt zum grossen Teil vom "Zaraat" (Aussatz), welcher Menschen, Häuser und Kleider befallen kann. Unsere Weisen lehren, dass dieser Aussatz nicht eine natürliche Krankheit war und dass die Isolation, welcher der Aussätzige ausgesetzt wurde, nicht aus Hygienegründen stattfand. Vielmehr war der Aussatz, welcher in der Tora beschrieben wird, eine Mahnung vom Himmel an die Mesapre Laschon Hara (Denjenigen welche üble Naschreden verbreiten).
Maimonides (Rabbi Mosche ben Maimon) erklärt in seinem Werk Mischne Tora (Ende Hilchot Tumat Zaraat) in seinem gewohnt klaren und eleganten Stil die Bedeutung dieser Erscheinung: (freie Übersetzung)
"Der Begriff Zaraat (Aussatz) wird in Zusammenhang mit verschiedenen Erscheinungen verwendet, welche sich nicht ähnlich sind. So wird die weisse Verfärbung der menschlichen Haut, aber ebenso der Ausfall von Haarbüscheln vom Kopf oder Bart als "Zaraat" bezeichnet. Auch die Farbveränderung von Kleidern oder Häusern wird mit diesem Namen bezeichnet.
Diese Änderung der Farbe von Kleidern und Häusern ist keine gewöhnliche Erscheinung, sondern war ein Zeichen und Wunder in Israel, um sie vor der üblen Nachrede zu warnen, denn wenn jemand üble Nachreden verbreitet, ändern sich die Wände seines Hauses. Wenn er sich anschliessend verändert, wird sein Haus wieder rein. Bleibt er jedoch bei seinem boshaften Weg bis das Haus zerstört werden muss, dann verändern sich die ledernen Geräte in seinem Haus, auf denen er sitzt und schläft. Wenn er sich anschliessend verändert, werden sie wieder rein. Bleibt er jedoch bei seinem boshaften Weg bis sie verbrannt werden müssen, verändern sich die Kleider auf ihm. Wenn er sich anschliessend verändert, werden sie wieder rein. Bleibt er jedoch bei seinem boshaften Weg, bis sie verbrannt werden müssen, dann verändert sich seine Haut und er wird aussätzig und wird öffentlich isoliert, bis er sich nicht mehr mit dem Geschwätz der Boshaften, dem Spott und der üblen Nachrede beschäftigen kann.
Über dieses Thema warnt die Tora und sagt: "Hüte Dich vor dem Aussatz .... Erinnere Dich, was G-tt Mirjam auf dem Weg angetan hat."1. Damit sagt die Tora: "Überlegt Euch was Mirjam der Prophetin geschehen ist, welche gegen ihren Bruder sprach. Sie war Jahre älter wie er, hatte ihn auf ihren Knien grossgezogen, und brachte sich selbst in Gefahr, um ihn aus dem Meer zu retten. Sie erzählte nicht etwa schandhaftes über ihn, sondern irrte sich, in dem sie ihn mit anderen Propheten verglich. Er regte sich über all diese Dinge gar nicht auf, wie es steht: "Und der Mann Mosche war sehr bescheiden."2
Dennoch wurde sie sofort mit Aussatz bestraft. Erst recht verhält es sich so mit boshaften, idiotischen Menschen welche Grosses und Wunderliches schwatzen.
Deshalb ist es für einen Menschen, der seine Wege ausgleichen will, angebracht, sich vor ihren Zusammenkünften zu entfernen und das Gespräch mit ihnen zu meiden, damit der Mensch nicht in das Netz der Reschaim und in ihre Dummheit fällt.
Dies ist die Art der Zusammenkünfte der boshaften Spötter: Zuerst schwatzen sie viel über Belanglosigkeiten, wie es heisst: "Und die Stimme des Dummen (lässt sich erkennen an den) vielen Worten.3
Dadurch kommen sie dazu, schandhaftes über Gerechte zu erzählen, wie es heisst: "Mögen die lügnerischen Lippen verstummen, welche über den Gerechten Gemeines reden.4
Dadurch gewöhnen sie sich an, über die Propheten zu reden und ihre Worte anzuzweifeln, wie es heisst: "Und sie verschämten die Engel G-ttes, verschmähten seine Worte und machten sich über seine Propheten lustig."5.
Dadurch kommen sie dazu, über G-tt zu reden und die Grundsätze unseres Glaubens zu leugnen, wie es heisst: "Und sie erfanden unwahre Dinge über Haschem, ihren G-tt.6 Es heisst auch: "Sie richteten gegen Himmel ihr Maul und ihre Zunge wanderte über die Erde.7
Wer verursachte ihnen, ihren Mund gegen Himmel zu richten? Ihre Zunge welche zuerst über die Erde wanderte!
Dies ist das Gespräch der Reschaim (Bösewichte), welche ihnen das Herumsitzen an Marktecken und das Teilnehmen an Versammlungen der Am Haarez (ungelernten und "ungehobelten" Menschen) und das Sitzen in den Trinkhäusern mit den Biertrinkern, bringen.
Aber die Gespräche von aufrechten jüdischen Menschen, sind nur über Worte der Tora und Weisheit. Deshalb hilft ihnen der Heilige, gelobt sei Er und lässt sie dadurch Verdienst zukommen, wie es heisst: "Dann sprachen die G-ttesfürchtigen Einer mit dem Anderen, und G-tt hörte aufmerksam zu und alles wurde verzeichnet im Buch der Erinnerung vor Ihm, für die welche G-tt fürchten und seinen Namen würdigen."8
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