Dies ist der letzte Schabbat des Monats Elul, dem letzten Monat im Jahr. Der letzte Schabbat eines jeden Monats wird auch als 'Schabbat Mewarechim' bezeichnet. An ihm sprechen wir in der Synagoge einen speziellen Segen, für einen neuen Monat voller Freude, Glück und Frieden.

Und obwohl auch dieser Schabbat ein Schabbat Mewarechim ist, sprechen wir jenen speziellen Segen an ihm nicht. Denn G-tt selbst segnet den kommenden Monat Tischrei. Und dieser Segen G-ttes verleiht uns schließlich die Kraft, die folgenden Monate des neuen Jahres ebenfalls segnen zu können.

Welchen Segen erteilt G-tt uns hierbei? "Atem Nizawim Hajom..." - "Ihr steht heute aufrecht..."

Doch was meint die Tora mit 'heute'? Wann ist heute? Jeden Tag? Irgend ein Tag? Unsere Weisen sel. A. sagen uns, dass die Tora hier von Rosch Haschana spricht, dem Tag, an dem wir vor G-ttes Gericht stehen.

Stellen wir uns einmal vor, welchen Eindruck ein Mensch macht, der vor Gericht steht? Wenn der Richter ihn schuldig spricht, sitzt der Angeklagte in sich zusammengesunken da, mit gesenktem Kopf und niedergeschlagenen Augen. Spricht der Richter ihn jedoch frei, steht der Angeklagte aufrecht, mit erhobenem Kopf und strahlendem Gesicht.

Die Tora sagt uns: "Ihr steht heute aufrecht..." Am Rosch Haschana, wenn wir alle vor G-ttes Gericht stehen, sind wir damit gesegnet, aufrecht stehen zu dürfen, wenn das Urteil gefällt wird.

Die Tora fährt fort mit: "Kulchem" - "ihr alle". Wenn G-tt Juden betrachtet, wie sie zusammenkommen, ist es wie bei einem Vater, der seinen Kindern dabei zuschaut, wie sie friedlich miteinander spielen. Nichts macht Ihn glücklicher.

Und wenn G-tt sieht, wie wir voll von Ahavat Israel (Nächstenliebe) zusammenkommen, dann segnet Er uns auch mit 'Ketiwa Wechatima Towa' - mit einem guten Jahr.

(Übersetzt aus "Please Tell Me What the Rebbe Said, Vol. I", basierend auf Sichot Paraschat Nizawim-Wajelech, 5740)