In Paraschat Behaalotcha lesen wir u. a. davon, wie der mit aus Ägypten ausgezogene Tross von Konvertiten, der sogenannte Erew-Raw, sich bei Moses beschwerte und die Fleischtöpfe sowie sonstigen Delikatessen Ägyptens zurück ersehnte.

Gewöhnliches Brot, welches ein Produkt harter Arbeit ist, kann als eine Metapher für die enthüllten Lehren der Tora angesehen werden, wie sie insbesondere im Talmud zu finden sind, und die einer intensiven Analyse sowie einer kontroversen Diskussion bedürfen. Das Manna - das Brot des Himmels - hingegen repräsentiert die Interpretationen der Mystik bzw. der Kabbala, die aufgrund ihrer himmlischen Natur keines Disputs und keiner kontroversen Diskussion bedürfen.

Es erscheint dabei als logisch und unabdingbar, zunächst ein fundiertes Wissen in den klassischen Texten und Interpretationen vorweisen zu können sowie eine gewisse spirituelle Größe zu besitzen, bevor man sich mit den Erklärungen der Mystik beschäftigen sollte.

Die Tora lehrt uns in dieser Parascha jedoch, dass selbst jene abtrünnigen Individuen, die sich bei Moses wegen des Manna beklagten, letztlich genau von diesem Manna ernährt wurden. Hiervon können wir lernen, dass es für Juden jeglicher Herkunft und jeder spirituellen Stufe angemessen ist, sich auch mit den mystischen Lehren zu beschäftigen, wie sie insbesondere für jeden verständlich formuliert in den Lehren von Chassidut zu finden sind.

(Basierend auf Likute Sichot, Bd. 4, S. 1038-1039)