In der dieswöchigen Parascha lesen wir von der Hochzeit von Isaak und Rebekka. Der Midrasch berichtet uns hierzu, daß Isaak herausfinden wollte, wie gerecht und heilig Rebekka eigentlich wirklich war. Doch wie konnte er dies feststellen?
Von Raschi lernen wir, daß seiner Mutter Sara drei bestimmte Wunder widerfahren sind:
- Die Schabbatkerzen, die sie zündete, brannten stets eine ganze Woche lang - solange, bis die Kerzen für den nächsten Schabbat zu zünden waren.
- Die Challot (Schabbatbrote), die sie buk, blieben eine ganze Woche lang frisch wie aus dem Ofen.
- Eine spezielle Wolke schwebte stets über ihrem Zelt.
Als nun Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara einzog, bemerkte Isaak, daß diese drei Wunder, die seit dem Tod von Sara nicht mehr aufgetreten sind, erneut erschienen. Daran erkannte Isaak, daß Rebekka ebenso gerecht wie seine Mutter Sara war. Er wußte nun, daß sie es verdiente ebenfalls Stamm-Mutter des Jüdischen Volkes zu werden.
Aus welchem Grund aber widerfuhren unseren Stamm-Müttern gerade jene drei Wunder?
Die drei Wunder symbolisieren die drei Mizwot (Gebote), mit denen eine jüdische Frau speziell gesegnet ist:
- Das Zünden der Kerzen für den Schabbat sowie die Festtage.
- Das Absondern der Challa (Teighebe) vom Teig, sowie im weiteren Sinne die Einhaltung der Koschervorschriften.
- Die Einhaltung der Gesetze der Familienreinheit, sowie das Wachen über die Heiligkeit der Familie.
Im Unterschied zum Midrasch erwähnt Raschi das Wunder der Schabbatkerzen zuerst. In der Tat wird Rebekkas Gerechtigkeit und Heiligkeit insbesondere im Zusammenhang mit dem Wunder der Schabbatkerzen hervorgehoben. Dem Midrasch zufolge war Rebekka zu diesem Zeitpunkt übrigens gerade einmal drei Jahre alt.
Hierin liegt eine bedeutende Lehre für jede jüdische Frau und jedes jüdische Mädchen: Jede jüdische Tochter wird betrachtet als eine Tochter von Sara, Rebekka, Rachel und Lea. Mit dem Zünden der Schabbatkerzen hat sie es in der Hand, ihr Heim für die Dauer einer ganzen Woche in einen Ort voller Segen, Reinheit und Heiligkeit zu verwandeln.
(Basierend auf Likute Sichot, Band 15.)
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