"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" - Lev. 19:18

In diesen Zeiten, wo es so viel mangelndes Selbstbewusstsein gibt, könnte dieser Vers vielen problematisch erscheinen, die sich einfach nicht selbst lieben.

Wenn ich mich nicht selbst liebe und nur das (meistens eingebildete) Negative an mir bemerke, wie kann ich dann diese wichtige Mizwa ausüben? Indem ich meinen Nächsten wie mich selbst liebe? Wehe mir und dir (!) bezüglich solch einer Liebe!

Lass deine Fehltritte nicht dein Selbstwertgefühl beeinträchtigenWie kann ich etwas teilen, das ich nicht habe? Wie kann ich jemand anderen akzeptieren, wenn ich mich nicht selbst akzeptiere? Wie kann ich gegenüber dir 'im Zweifel für den Angeklagten' geltend machen, wenn ich das nicht bei mir selbst praktiziere? Wie es heißt: "Wir können keinen Cent weggeben, den wir nicht haben!" Außer als Regierung ...!

Es ist klar, dass die Mizwa, seinen Nächsten - wie sich selbst - zu lieben, damit anfangen muss, dass wir Liebe und Respekt uns gegenüber selbst entwickeln.

Rabbi Josef Jizchak Schneersohn, der sechste Chabad-Lubawitsch Rebbe, sagt, dass jenes Verbot von übler Nachrede auch üble Nachrede über sich selbst beinhaltet. Wir dürfen uns auch nicht selbst schlecht machen, ja noch nicht einmal denken, dass wir schlecht sind. Egal, wie negativ und schädlich die eigenen Taten auch sein mögen, das macht uns nicht böse.

Lass deine Fehltritte nicht dein Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Du bist immer ein Kind G‑ttes. Du bist gut. Wie der Autoaufkleber behauptet: "Ich weiß, dass ich etwas Besonderes bin, denn G‑tt macht nichts Schlechtes!"

Liebe dich selbst und liebe deinen Nächsten.

Hier ist eine Herausforderung:

  1. Nimm einen Zettel und mach zwei Spalten. Auf der rechten Spalte schreibst du zehn positive Qualitäten auf, die du hast, und auf der linken Seite zehn negative Charakterzüge.
  2. Stoppe die Zeit, wie lang es dauert, jede der beiden Seiten auszufüllen.
  3. Wiederhole diese Übung, bis die rechte Seite gewinnt.