Im Tora-Abschnitt dieser Woche spricht Moses sowohl über das zukünftige Exil unseres Volkes als auch über unsere Erlösung. Darüber sagt er: "G-tt wird Eure Exile zurückbringen und wird Mitleid mit euch haben. Er wird euch wieder aus allen Nationen zusammenbringen, wo G-tt, euer G-tt euch verstreut hatte (Deut. 30:3).
Obwohl Galut (Exil) per Definition eine Zeit ist, wo G-ttes Gegenwart nicht so manifest und greifbar ist wie sie es in der Zeit des Heiligen Tempels war - und bald wieder sein wird -, signalisiert sie auf keinen Fall einen Bruch in unserer Beziehung mit Ihm. Dieser Gedanke wurde von Jakob zum ersten Mal geäußert, als unsere Nation ins Exil geschickt wurde, als er seinen Kindern mitteilte, dass sie viele Jahre im Exil in Ägypten verbringen würden, aber "G-tt wird mit euch sein" (Gen. 48:21).
G-tt ist omnipräsent, Er ist die ganze Zeit bei jedem. Daher hat sich Josef's besondere Versicherung, dass G-tt mit den Juden sein würde, auf G-ttes offenkundige Gegenwart und auf Seinen Schutz bezogen. Obwohl unser Exil aus großen, nationalen Schwierigkeiten, Verfolgungen und Schlimmerem bestanden hat, legen genau diese Schwierigkeiten Zeugnis darüber ab, dass G-tt immer noch "mit uns" ist. Denn gibt es eine andere Erklärung dafür, warum ein kleines, vertriebenes, schutzloses Volk all die Supermächte, die mit aller Macht versuchen, es zu vernichten, überlebt hat?
Aber lasst uns nicht denken, dass G-tt der Meisterdirigent ist, der gut auf uns aufpasst, während Er Selbst von unserem Leid unberührt bleibtAber lasst uns nicht denken, dass G-tt der Meisterdirigent ist, der gut auf uns aufpasst, während Er Selbst von unserem Leid unberührt bleibt. Im Psalm 91, Vers 15, steht geschrieben, dass G-tt sagt: "Ich bin mit ihm [Israel] in seinem Leid." Das war die Nachricht, die G-tt vermittelte, als er dem Moses im Dornbusch erschien, während die Juden von den Ägyptern unterdrückt wurden. Wenn wir leiden, dann ist es, als ob Er von Dornen gestochen würde. Denn gibt es einen Vater, der nicht leidet, wenn sein Kind Schmerzen hat?
Der oben zitierte Vers aus dem Toraabschnitt dieser Woche, entwickelt diesen Gedanken weiter. Die hebräische Wortwahl in diesem Vers ist ziemlich ungewöhnlich, denn anstatt וְהֵשִׁיב ("Er [G‑tt] wird es verursachen, dass ihr zurückkehrt") wurde das Wort וְשָׁב (wörtlich "Er wird zurückkehren") verwendet. In Bezug auf diesen Vers kommentieren unsere Weisen: "In diesem Vers wird es deutlich gemacht, dass die G-ttliche Gegenwart sozusagen beim Volk Israel mit all seinem Leid des Exils wohnt. Und wenn es erlöst wird, dann schreibt G-tt [hier in den Schriften], dass Er Selbst erlöst wird – denn Er wird mit ihnen zurückkehren!"
Hier haben wir nicht nur einen Vater, der seinen Sohn bemitleidet. Hier haben wir einen Vater, der seinen Sohn ins Exil begleitet. Ein König, der freiwillig mit seinem Sohn in Gefangenschaft geht.
Und wenn die Zeit der Erlösung kommt, dann wird Er mit jedem einzelnen von uns zurückkehren, wie es Jesaia prophezeit hat (27:12): "Und ihr werdet aufgesammelt werden, einer nach dem andern, Ihr Kinder Israels."
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