Dir hat die Vorschule Spaß gemacht, hast die Grundschule gemeistert, die Höhere Schule überlebt, und hast Dich sogar durch weiterbildende Schulen durchgeschleppt. Dann warst Du endlich fertig mit dem Studium. Die Zeit, in die "richtige Welt" (was auch immer das sein mag) zu gehen, war gekommen.
Als Du aus dem Schulgebäude zum letzten Mal hinausgegangen bist und auf die neunte Wolke ohne Klassenzimmer, strenge Lehrer und "Wozu ist Algebra in meinem Leben zu gebrauchen?" gegangen bist, hast Du vielleicht ein leises Gelübde abgelegt, dass Du das Joch des Lernens für immer und ewig ablegen willst.
Eine Forschungsuntersuchung hat vor kurzem gezeigt, dass viele von uns genau das tun. Es stellt sich heraus, dass 1 von 4 Amerikanern noch nicht einmal ein Buch pro Jahr durchließt! Es geht hier noch nicht einmal um wissenschaftliche oder religiöse Wälzer, sondern sogar um Romane und lustige Bücher, die in einsamen Lagern von bankrotten Verlegern herumliegen.
Wir haben gelesen, gelernt, gefragt, und wir haben uns entwickelt, und zwar durch die Kraft des Buches!Ist das nicht eine Tragödie?
Juden sind über Jahrhunderte hinweg das Volk des Buches genannt worden, und das sollte ein Kompliment sein ... Wir haben gelesen, gelernt, gefragt, und wir haben uns entwickelt, und zwar durch die Kraft des Buches!
Natürlich müssen viele wichtige Dinge getan werden ... Familienverpflichtungen, Arbeiten und Kontakte pflegen nehmen viel Zeit in Anspruch. Wir versuchen, uns zu engagieren, in der Gemeinde mitanzupacken, und die Welt zu verbessern, aber tun wir alles, was wir tun sollten?
Der Tora-Abschnitt dieser Woche heißt Ki Tawo, "wenn Du Dich niederlässt." Das bedeutet, dass es Zeiten gibt, wenn wir uns niederlassen müssen, wenn wir nach Hause kommen müssen, wenn wir die Welt vergessen müssen - die "richtige Welt" - und uns um unsere eigene innere Welt kümmern müssen.1
Es ist nicht egoistisch zu lernen. Es ist ein Bedürfnis, so wie man essen, schlafen, sich bewegen (oh je!) und mit der Familie Zeit verbringen muss, so ist es auch ein Bedürfnis zu lernen, neue Ideen zu entdecken, neue Horizonte zu explorieren.
Und wenn wir über lernen sprechen, dann meinen wir natürlich primär das Torastudium. Das kann entweder in der altmodischen Buchform sein, oder durch das Web, das eine Schatztruhe ist, die darauf wartet, Dir jede Torafrage zu beantworten.
Ja ich weiß, dass Du geschworen hast, nie mehr ein Klassenzimmer zu besuchen. Daher annulliere ich Kraft meines Rabbineramtes Deinen Eid.
Und nun: Geh wieder ins Klassenzimmer zurück!
Diskutieren Sie mit