Du weißt so viel!
Du weißt, dass es einen G-tt gibt, und dass es einen Sinn des Lebens gibt.
Oder dass Abraham dafür, dass er für seinen Glauben einstand, in einen Ofen geworfen wurde; und dass G-tt Abrahams Nachfahren die Tora am Berg Sinai gegeben hat.
Oder Du kannst das Alef-Bet lesen.
Oder Du weißt etwas über die Ehe.
Wenn Du Dir einen Moment Zeit nimmst, um Dir das richtig zu überlegen, dann wirst Du sicher zu der Überzeugung gelangen, dass Du viel Wissen und viele Erfahrungen angesammelt hast.
Leider gibt es Millionen Menschen auf dieser Welt, die nicht wissen, was Du weißt. Sie haben weder die jüdische, ethische, noch menschliche Erziehung gehabt, die Du vielleicht genossen hast. Hunderte Millionen Menschen haben niemals von Ideen und Lebensweisen, die Du vielleicht fraglos voraussetzt, etwas gehört.
Das erinnert mich an den Äthiopier, der in der Rettungsaktion "Operation Moses" nach Israel geflogen wurde. Als er das Flugzeug verlässt, fragt ihn ein aufdringlicher Reporter: "Wie war es für Sie, das erste Mal zu fliegen?" Der Interviewte erwidert: "Wo Sie schon dabei sind, warum fragen Sie mich nicht danach, wie es für mich war, das erste Mal Treppen zu steigen?!"
Du hast wirklich so viel, dass Du so vielen mitteilen kannst, die fast gar nichts wissen!
Ja, das Leben ist wirklich ein Klassenzimmer, aber Du musst nicht immer der Schüler sein!
Warum wechselst Du Deine Rolle im Klassenzimmer nicht ab und zu?Hier ist meine Idee: Warum wechselst Du Deine Rolle im Klassenzimmer nicht ab und zu? Komm hinter Deinem abblätternden, Knie-quetschenden Schülertisch hervor und geh zur Tafel (oder zum Smartboard), setz Dir eine Brille (mit Kordel um den Nacken) auf Deine Nasenspitze und bring der Klasse etwas bei. Zeig uns, was Du auf Lager hast!
Das Judentum war noch nie eine exklusive elitistische Gruppe, wo nur die Gelehrten und Geweihten das Recht haben, andere zu unterrichten und anzuregen. Es ist vielmehr in den Worten eines chassidischen Meisters so: "Wenn Du nur Alef kennst, dann bring einem anderen, der es nicht kennt, das Alef bei!"
Also: Wenn Du etwas weißt, dann bring es jemandem bei.
Der Name des Toraabschnittes dieser Woche ist Ki Teze: "Wenn Du hinaus gehst." Das zeigt uns, dass es Zeiten gibt, wenn wir hinausgehen und die Nachricht verbreiten müssen.1 Also sei nicht egoistisch bezüglich Deines Wissens.
Konkret kannst Du einen Toragedanken bei Deiner Schabbat Mahlzeit oder beim Kiddusch in Deiner Gemeinde mitteilen. Bring Deinem Kind etwas bei, lern mit Deinem Ehegatten, und (oder) arrangiere eine Toraklasse in Deiner Synagoge oder zu Hause. Skype und das Telefon bringen auch prima Möglichkeiten mit sich.
Ok. Der Unterricht ist beendet. Jetzt geht schon aus dem Klassenzimmer hinaus!
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