Eine der heiligen Pflichten von Eltern und Lehrern besteht darin, die nächste Generation zu erziehen und ihr Wissen über die Tora und deren Wertvorstellungen zu vermitteln. Wir dürfen nicht mit unseren eigenen Studien zufrieden sein; wir müssen auch die Jugend unterrichten.
Diese Mizwa ist im neuen Wochenabschnitt enthalten, und zwar in den Worten des Schma Jisrael's, das wir dreimal am Tag sprechen: „... Du sollst sie deinen Kindern erzählen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst ...“
Es ist faszinierend, dass sowohl der große Gesetzessammler Maimonides als auch Rabbi Schneur Salman von Ladi in seinem Kodex des jüdisches Gesetzes zuerst die Gebote vorstellen, die sich mit dem Tora-Unterricht für unsere Kinder befassen, und erst danach die Gebote für das Torastudium aufzählen. Aber müssen wir nicht zuerst studieren, bevor wir unterrichten können? Warum gehen die Gebote über das Unterrichten der Kinder den Geboten über das Studium der Erwachsenen voraus?
Macht und Überlegenheit eines gebildeten, erwachsenen und reifen Geistes werden durch die Lebenserfahrung verstärkt. Die vielen Herausforderungen und unterschiedlichen Bedingungen unserer Vergangenheit ergänzen und vertiefen unsere theoretischen Einsichten.
Aber Erwachsene haben ein Problem, wenn sie versuchen, die Worte der Tora in sich aufzunehmen. Objektivität, Demut und ein gelassener Geist leiden oft unter unseren Vorurteilen. Wir stecken Informationen in Schubladen, und unsere Lebenserfahrung bildet Schwielen auf unserer Einstellung und unserer Philosophie. Wir halten an den Traditionen und Gewohnheiten der Familie fest. Wir urteilen auf der Grundlage vorgefasster Meinungen, anstatt uns zuerst genau zu informieren und dann zu entscheiden.
Wie oft sträuben wir uns gegen eine Wahrheit, weil wir Angst vor den Folgen haben, wenn wir sie akzeptieren? Wir suchen nach Bestätigung für unsere Überzeugungen, anstatt unbekanntes Gelände zu erforschen und neue Gipfel zu erklimmen.
Wir urteilen auf der Grundlage vorgefasster Meinungen, anstatt uns zuerst genau zu informieren und dann zu entscheiden Die Gebote zum Studium der Tora stehen hinter den Geboten über den Unterricht, damit wir daran denken, wie wir G-ttes Wort in uns aufnehmen sollen. Ein Kind ist eifrig, aufgeschlossen, inspiriert und unbelastet, und so lernt es auch. Es ist „ein unbeschriebenes Blatt“. Von Kindern können wir die Kunst des Tora-Studiums lernen.
Mögen unsere spirituellen und intellektuellen Reisen immer das Temperament, die Leidenschaft und die Unschuld eines Kindes bewahren. An diesem Schabbat wollen wir durch die Augen eines Kindes schauen, um Trost, Zuversicht und Glauben in einer Welt zu finden, die bald erlöst werden wird.
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