In der Haftara dieser Woche lesen wir, wie ein mutloser Elijahu vor G-tt über die schreckliche Wildnis im nördlichen Königreich Israel klagt, dort wo die zehn Stämme leben. G-tt bringt Elijahu zum Berg Sinai, wo wir die Tora erhalten haben; dann erscheint er ihm auf folgende Weise:
Und er sprach: „Gehe hin und stehe auf dem Berg vor G-tt, und siehe!, G-tt wird vorbeigehen.“ Und ein starker Wind zerschmetterte Berge und erschütterte Felsen, aber G-tt war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind kam ein Erdbeben, doch G-tt war nicht darin. Nach dem Erdbeben kam Feuer, aber G-tt war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam eine leise Stimme. Und als Elijahu das hörte, verbarg er sein Gesicht in seinem Mantel, ging hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle, und siehe, eine Stimme sprach: „Was tust du hier, Elijahu?“
Der Wind, das Erdbeben und das Feuer waren erstaunliche, wundersame Ereignisse. Warum also erschien G-tt in der „leisen Stimme“?
Eine möglich Antwort lautet: Elijahu erhoffte sich eine plötzliche, umfassende Transformation des Volkes Israel. G-ttes Antwort darauf war:
„Man wird meine Stimme nach und nach hören, und sie wird ganz leise, kleine Dinge verändern ... Die Rückkehr zum Sinai geschieht zuerst mit kleinen Dingen ... Warte nicht auf eine plötzliche und totale Umkehr zu G-tt, sondern suche nach Menschen, die G-ttes Stimme in kleinen Dingen hören, in einer Mesusa hier und in Tefillin da, in einem Akt der Selbstlosigkeit oder in einer Spendenbüchse.“
Das sind keine Kleinigkeiten, denn durch jedes dieser Ereignisse spricht G-ttes ganze Gegenwart.
Wenn wir die leise Stimme hören und andere zum Hören bringen und wenn wir ihr antworten, greift G-tt mit seiner ganzen Macht ein. Dann ist in der Tat eine vollständige Rückkehr möglich.
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