Lieber Leser,
kann man planen, gesegnet zu werden? Gewiss, wir glauben, auf mancherlei Weise gesegnet zu werden, wenn wir leben, wie G-tt es uns befohlen hat. Selbst wenn die Folgen nicht immer greifbar sind oder sich nicht sofort einstellen, wissen wir um die vielen Segnungen, die wir erhalten, wenn wir ein Leben in G-ttes Sinne führen. Aber unsere Parascha Ki Tawo enthält einen Vers, der uns einen Segen verspricht, von dem wir nicht einmal geträumt haben:
„Wenn du auf die Stimme G-ttes hörst ... und die Gebote einhältst ... wirst du alle diese Segnungen erhalten, und sie werden dich einholen“ (Deut. 28:2). Was bedeutet das? Rabbi Owadia Sforno, einer der klassischen Bibelkommentatoren, meint: Wir werden selbst dann gesegnet, wenn wir nicht danach gestrebt haben. Der Segen kommt als unerwartetes Glück.
Können wir jemals sicher sein? Wie oft scheitern unsere besten Pläne! Wir alle tun unser Bestes, um ein Ziel zu erreichen, aber manchmal schaffen wir es einfach nicht. Andererseits kommt es vor, dass wir uns keinerlei Mühe geben und dennoch ganz plötzlich ein lukratives Geschäft abschließen. Wir wissen nicht, aus welcher Richtung der Segen kommt.
Das gilt auch für den spirituellen Segen. Manchmal strengen wir uns an und bleiben uninspiriert; ein andermal kommt die Inspiration von selbst. Dem Baal Schem Tow zufolge hört unsere unbewusste Seele etwas auf einer höheren Ebene, und es sickert in die bewusste Seele. Dann sind wir berührt, bewegt oder inspiriert.
Möge G-ttes Segen Sie einholen und Ihr Leben transformieren.
Schabbat Schalom
Wussten Sie schon? Dieses Magazin können Sie auch ausdrucken und vor Schabbat mit in die Synagoge nehmen. Dort können Sie es in der Pause in Ruhe lesen, mit ihren Freunden teilen oder zum Kiddusch etwas daraus vorlesen. Jetzt ausdrucken und später lernen.