Das Tischgebet wird nach der Mahlzeit im Sitzen an dem Platz gesagt, an dem die Mahlzeit gegessen wurde.
An Tagen, an denen Tachnun gesagt wird:

An den Flüssen Babylons, dort saßen wir und weinten, als wir Zions gedachten. Dort, an die Weiden, hängten wir unsere Harfen. Denn dort forderten unsere Eroberer von uns Gesänge, und jene, die uns verachteten, [forderten] Freude [und sagten]: „Singt uns von den Liedern Zions!“ Wie können wir das Lied des Ewigen auf fremdem Boden singen? Vergäße ich dich, Jerusalem, versage meine rechte Hand! Meine Zunge klebe an meinem Gaumen, würde ich deiner nicht gedenken, würde ich Jerusalem nicht über meine höchste Freude erheben! Gedenke, Ewiger, gegen die Edomiter des Tages der Zerstörung Jerusalems, als sie sagten: „Schleift es, schleift es bis auf seine Grundfesten!“ Tochter Babylons, die zukünftig zerstört werden wird, glücklich ist der, der dich einst dafür entlohnt, was du über uns gebracht hast. Glücklich ist der, der dich ergreifen wird und deine Kinder am Felsen zerschmettert!

Für den Sangmeister; ein Lied mit Instrumentalmusik, ein Psalm. Gott sei uns gnädig und segne uns; Er lasse für immer Sein Angesicht auf uns leuchten, damit Dein Weg auf der Erde bekannt sei, Deine Rettung unter allen Völkern. Die Völker werden Dich preisen, Gott; alle Völker werden Dich preisen. Die Völker werden sich freuen und vor Freude singen, denn Du wirst die Nationen gerecht richten und die Völker auf der Erde für immer leiten. Die Völker werden Dich preisen, Gott; alle Völker werden Dich preisen, denn die Erde wird ihren Ertrag gegeben haben, und Gott, unser Gott, wird uns segnen. Gott wird uns segnen, und alle, aus den entferntesten Enden der Erde, werden Ihn fürchten.

An Tagen, an denen kein Tachnun gesagt wird:

Ein Stufenlied. Wenn der Ewige die Verbannten Zions zurückführen wird, werden wir gleich Träumenden gewesen sein. Dann wird sich unser Mund mit Lachen füllen und unsere Zunge mit Freudenliedern; dann spricht man unter den Völkern: „Der Ewige hat Großes getan für diese.“ Großes getan hat der Ewige für uns; wir waren voller Freude. Ewiger, bring’ unsere Verbannten zurück wie Flüsse in trockenes Land. Die mit Tränen säen, werden mit Lobliedern ernten. Weinend geht er hinaus, trägt die Tasche mit Samen; zurück kehrt er bestimmt mit Lobliedern und trägt seine Garben.

Von Korachs Söhnen, ein Psalmlied, dessen Grundthema die heiligen Berge [von Zion und Jerusalem] sind. Der Ewige liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnstätten Jakobs. Herrliches wird von dir gesagt, ewige Stadt Gottes. Erinnern will Ich Rahaw [Ägypten] und Babylon an Meine Geliebten; Philistäa und Tyros ebenso wie Äthiopien: „Dieser hier wurde dort geboren.“ Und von Zion wird gesagt werden: „Diese Person und jene wurde dort geboren“, und Er, der Allerhöchste, wird es fest gründen. Der Ewige wird im Verzeichnis des Volkes zählen: „Dieser hier wurde dort geboren.“ Sela. Sänger und auch Tänzer [werden Dir lobsingen und sagen]: „Alle meine inneren Gedanken sind bei Dir.“

Loben will ich den Ewigen zu jeder Zeit; Sein Lob ist stets in meinem Mund. Im Schluss der Rede wird das Ganze verstanden: Fürchte Gott und befolg’ Seine Gebote, denn dies ist der ganze Sinn für den Menschen. Vom Ruhm des Ewigen erzählt mein Mund, und alles Fleisch segne Seinen heiligen Namen für immer und ewig! Wir aber wollen den Ewigen segnen, von jetzt an bis in die Ewigkeit. Rühmt den Ewigen!

Dieses ist der Teil eines bösen Menschen von Gott, und sein ihm von Gott bestimmtes Erbe.

Die Fingerspitzen spülen und über die Lippen führen, dann das Folgende sagen:

Und er sprach zu mir: Dies ist der Tisch, der vor dem Ewigen ist.

SIMUN — EINLADUNG

Essen drei oder mehr Männer zusammen, macht einer von ihnen mit dem übrigen Segensspruch weiter. Essen zehn oder mehr Männer zusammen, Elohejnu, wo angegeben, zusätzlich sagen.
Vorbetender:

Rabotái mir wellen bentschen.

Die Anwesenden:

Jehi schem adonái meworach me-ata we-ad olam.

Vorbetender:

Jehi schem adonái meworach me-ata we-ad olam. Bireschut maranan werabanan werabotái, newarech (elohénu) sche-achálnu mischelo.

Die Anwesenden, die gegessen haben:

Baruch (elohénu) sche-achálnu mischelo uwetuwo chajínu.

Wer nicht gegessen hat, antwortet:

Baruch (elohénu) umeworach schemo tamid le-olam wa-ed.

Vorbetender:

Baruch (elohénu) sche-achálnu mischelo uwetuwo chajínu.

Bei einer Hochzeit oder den Schewa Brachot sagt der Vorbetende:

Rabotái mir wellen bentschen.

Die Anwesenden:

Jehi schem adonái meworach me-ata we-ad olam.

Vorbetender:

Jehi schem adonái meworach me-ata we-ad olam. Bireschut maranan werabanan werabotái, newarech elohénu scheha-ssimcha bime-ono sche-achálnu mischelo.

Die Anwesenden, die gegessen haben:

Baruch elohénu scheha-ssimcha bime-ono sche-achálnu mischelo uwetuwo chajínu.

Wer nicht gegessen hat, antwortet:

Baruch elohénu scheha-ssimcha bime-ono umeworach schemo tamid le-olam wa-ed.

Vorbetender:

Baruch elohénu scheha-ssimcha bime-ono sche-achálnu mischelo uwetuwo chajínu.


Der Vorbetende beendet jeden Segensspruch laut, und die Anwesenden antworten mit Amen.

Gesegnet seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der in Seiner Gütigkeit der ganzen Welt Nahrung gibt mit Gnade, Güte und in Barmherzigkeit. Dem, der allem Fleisch Nahrung gibt, denn ewig währt Seine Güte. Dank Seiner großen, anhaltenden Gütigkeit für uns fehlt es uns an keiner [Nahrung], und möge uns nie Nahrung fehlen um Seines großen Namens willen. Denn Er, milder Gott, speist und ernährt alle, tut allen Gutes und schafft Speise für alle Seine Geschöpfe, die Er erschaffen hat, wie es heißt: Du öffnest Deine Hand und sättigst alle Lebenden nach ihrem Verlangen. Gesegnet seist Du, Ewiger, der für Speise für alle sorgt.

Wir danken Dir, Ewiger, unser Gott, dass Du unseren Vorfahren als Erbe ein kostbares, gutes und geräumiges Land gegeben hast; dass Du uns, Ewiger, unser Gott, aus dem Land Ägypten herausgeführt und uns aus dem Haus der Knechtschaft befreit hast; für Deinen Bund, den Du an unserem Fleisch besiegelt hast; für Deine Tora, die Du uns gelehrt hast; für Deine Gesetze, die Du uns bekannt gegeben hast; für das Leben, die Gunst und die Güte, die Du uns gnädig gewährt hast, und für die Speise, die wir essen, mit der Du uns unablässig ernährst und erhältst jeden Tag, zu allen Zeiten und in jeder Stunde.

Zu Chanukka und Purim das Folgende einfügen.

Und [wir danken Dir] für die Wunder, für die Erlösung, für die machtvollen Taten, für die Rettungen und für die Wundertaten, die Du für unsere Vorväter in jenen Tagen zu dieser Zeit vollbracht hast —

Für Chanukka:

in den Tagen Mattitjahus, dem Sohn des Hohepriesters Jochanan, des Hasmonäers und seiner Söhne, als die böse hellenistische Regierung sich gegen Dein Volk Israel wandte, um es Deine Tora vergessen zu machen und es von den Satzungen Deines Willens abzubringen. Du aber hast, in der Fülle Deiner reichen Barmherzigkeit, ihm beigestanden in der Zeit seiner Bedrängnis. Du hast seine Schlachten geführt, seine Rechte verteidigt und das ihm angetane Unrecht gerächt. Die Mächtigen hast Du in die Hände der Schwachen gegeben, die Vielen in die Hände der Wenigen, die Unreinen in die Hände der Reinen, die Bösen in die Hände der Gerechten und die Bösewichter in die Hände jener, die sich mit Deiner Tora befassen. Du hast Dir einen großen und heiligen Namen für Dich selbst in Deiner Welt gemacht, und Deinem Volk Israel großartige Rettung und Erlösung bis zu diesem Tag gebracht. Danach betraten Deine Kinder die Hallen Deines Hauses, säuberten Deinen Tempel, reinigten Dein Heiligtum, zündeten Lichter in Deinen heiligen Höfen an und führten diese acht Tage von Chanukka ein, um Deinem großen Namen zu danken und ihn zu loben.

Für Purim:

in den Tagen Mordechais und Esthers in der Hauptstadt Schuschan, als der böse Haman gegen sie aufstand und suchte, alle Juden, Jung und Alt, Kinder und Frauen, an einem Tag, dem dreizehnten Tag des zwölften Monats, dem Monat Adar, zu zerstören, abzuschlachten und auszulöschen und ihre Habe zu plündern. Du aber hast in der Fülle Deiner Barmherzigkeit seinen Plan zunichte gemacht und seine Absicht unterlaufen und bewirkt, dass das von ihm geplante Böse zurückfalle auf sein eigenes Haupt, und sie hängten ihn und seine Söhne am Galgen auf.


Für all dieses, Ewiger, unser Gott, danken wir Dir und loben Dich. Dein Name sei gesegnet durch den Mund eines jeden Lebewesens, unablässig und für immer, wie es geschrieben steht: Hast du gegessen und bist satt, sollst du dem Ewigen, deinem Gott, für das gute Land danken, das Er dir gegeben hat. Gesegnet seist Du, Ewiger, für das Land und für die Speise.

Erbarme Dich, Ewiger, unser Gott, Deines Volkes Israel, Deiner Stadt Jerusalem, Zions, der Wohnstätte Deiner Herrlichkeit, des Königtums des Hauses Deines Gesalbten Davids und des großartigen und heiligen Hauses, über dem Dein Name verkündet wurde. Unser Gott, unser Vater

An Wochentagen:

hüte uns,

Am Schabbat und an Festtagen:

Unser Schafhirte,

speise uns, verpflege uns und versorge uns mit Fülle und schnell, Ewiger, unser Gott, gewähre uns Befreiung von all unseren Nöten. Ewiger, unser Gott, mach’ uns nicht abhängig von den Geschenken Sterblicher, noch von ihren Darlehen, sondern nur von Deiner vollen, offenen, heiligen und großzügigen Hand, dass wir nie beschämt oder entwürdigt werden.

Am Schabbat:

Möge es Dir, Ewiger, unser Gott, gefallen, uns zu stärken durch Deine Mizwot des Siebten Tages, dieses großen und heiligen Schabbats. Denn dieser Tag ist groß und heilig vor Dir, sich der Arbeit zu enthalten und an ihm zu ruhen in Liebe gemäß den Geboten Deines Willens. Ewiger, unser Gott, gewähre uns Ruhe, dass es keinen Kummer, keine Traurigkeit noch Sorge am Tag unserer Ruhe gibt. Ewiger, unser Gott, lass uns die Tröstung Zions, Deiner Stadt, sehen und den Wiederaufbau Jerusalems, Deiner heiligen Stadt, denn Du bist der Meister der Befreiung und der Meister des Trostes.


An Rosch Chodesch, Festtagen und Chol ha-Moed das Folgende einschalten.
Wenn der Vorbetende laut die Worte Gedenke ... für ein gutes Leben im folgenden Abschnitt sagt, antworten die Anwesenden, wo angegeben, mit Amen.

Unser Gott und Gott unserer Väter, es steige auf, komme und treffe ein; es werde gesehen, angenommen und gehört; erinnert und daran gedacht vor Dir als Andenken und Erinnerung an uns, als Andenken an unsere Väter, als Andenken an den Maschiach, den Sohn Deines Dieners David; als Andenken an Deine heilige Stadt Jerusalem und als Andenken an all Dein Volk des Hauses Israel, zur Erlösung, zum Wohlbefinden, zur Gnade und zur Güte und zum Erbarmen und zum guten Leben und Frieden an diesem Tag von

An Rosch Chodesch:

Rosch Chodesch,

An Pessach:

dem Fest der Mazzot,

An Schawuot:

dem Fest von Schawuot,

An Sukkot:

dem Fest von Sukkot,

An Rosch ha-Schana:

der Erinnerung,

An Schmini Azeret:

Schmini Azeret, dem Fest,

An Rosch Chodesch und Chol ha-Moed die folgende Zeile auslassen.

diesem Festtag der heiligen Versammlung.

Gedenke unser an diesem [Tag], Ewiger, unser Gott, zum Guten (Amen); bedenke uns an diesem [Tag] zum Segen (Amen); hilf uns an diesem [Tag] für ein gutes Leben (Amen). Mit dem Versprechen von Erlösung und Erbarmen, verschone uns und sei gnädig mit uns, und habe Erbarmen mit uns, und erlöse uns, denn unsere Augen sind auf Dich gerichtet: denn Du, Gott, bist ein gnädiger und barmherziger König.


Und baue Jerusalem, die heilige Stadt, schnell wieder auf in unseren Tagen. Gesegnet seist Du, Ewiger, der in Seiner Barmherzigkeit Jerusalem wieder aufbaut. Amen.

Gesegnet seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, milder Gott, unser Vater, unser König, unsere Kraft, unser Schöpfer, unser Erlöser, unser Macher, unser Heiliger, Jakobs Heiliger, unser Schafhirte, Israels Schafhirte; der König, der gut ist und Gutes tut allen, jedem und jeden Tag. Er hat Gutes für uns getan, Er tut Gutes für uns, und Er wird Gutes für uns tun; Er hat uns beschenkt, Er beschenkt uns, und Er wird uns beschenken mit Gnade, Güte und Barmherzigkeit; mit Erleichterung, Rettung und Erfolg; Segen und Befreiung; Trost, Unterhalt und Speise; Erbarmen, Leben, Frieden und Güte, und Er lasse es uns nie an etwas Gutem fehlen. Der Barmherzige herrsche über uns für immer und ewig. Der Barmherzige sei gesegnet im Himmel und auf Erden. Der Barmherzige sei gerühmt für alle Generationen und rühme Sich unserer für immer und ewig und verherrliche Sich selbst in uns für immer und ewig. Der Barmherzige versorge uns mit Unterhalt in Ehren.

Der Barmherzige zerbreche das Joch der Verbannung um unseren Hals, und Er führe uns aufrecht in unser Land. Der Barmherzige schicke reichen Segen in dieses Haus und an diesen Tisch, an dem wir gegessen haben. Der Barmherzige schicke uns den Propheten Elija – zum Guten sei seiner gedacht – und lasse ihn gute Nachrichten, Befreiung und Trost bringen. Der Barmherzige segne meinen Vater, meinen Lehrer, den Meister dieses Hauses, und meine Mutter, meine Lehrerin, Herrin dieses Hauses; sie, ihren Haushalt, ihre Kinder und alles, was ihnen gehört; uns und alles, was uns gehört. So wie Er unsere Väter Abraham, Isaak und Jakob segnete „in allem“, „durch alles“, mit „allem“, so segne Er uns alle zusammen (die Kinder des Bundes) mit einem perfekten Segen und wir sagen: Amen.

Vom Himmel möge Verdienst ihm und uns anerkannt werden, sodass es dauerhaften Frieden bringt. Mögen wir vom Ewigen gesegnet werden und Güte empfangen von Gott, unserem Befreier, und mögen wir Gnade und viel Verständnis finden in den Augen von Gott und den Menschen.

Am Schabbat

Der Barmherzige lasse uns einen Tag zuteil werden, der ganz Schabbat ist und die Ruhe des ewigen Lebens.

An Rosch Chodesch:

Der Barmherzige erneuere uns diesen Monat zum Guten und zum Segen.

An Festtagen:

Der Barmherzige lasse uns diesen Tag zuteil werden, der vollkommen gut ist.

An Rosch ha-Schana:

Der Barmherzige erneuere uns dieses Jahr zum Guten und zum Segen.

An Sukkot und Chol ha-Moed Sukkot:

Der Barmherzige errichte für uns die gefallene Sukka Davids.


Der Barmherzige gewähre uns das Privileg, die Tage des Maschiach zu erreichen und das Leben in der künftigen Welt.

An Wochentagen:

Er gibt große Befreiung

An Schabbat, Rosch Chodesch, Festtagen und Chol ha-Moed:

Er ist ein Turm der Befreiung

Seinem König, und Gnade schenkt Er Seinem Gesalbten David und seinen Nachkommen für immer. Der Frieden macht in Seinen Himmeln, Er macht Frieden für uns und für ganz Israel und sagt: Amen.

Fürchtet den Ewigen, ihr Seine Heiligen, denn wer Ihn fürchtet, dem wird es an nichts fehlen. Junge Löwen darben und hungern, wer aber den Ewigen sucht, entbehrt nichts vom Guten. Dankt dem Ewigen, denn Er ist gut, denn ewig währt Seine Güte. Du öffnest Deine Hand und sättigst alle Lebenden nach ihrem Verlangen. Gesegnet ist der Mensch, der dem Ewigen vertraut; und der Ewige wird sein Verlass sein.

Bei einer Hochzeit werden die Schewa Brachot hier gesagt.
Wenn das Tischgebet über einen Becher Wein gesagt wird:

Gesegnet seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der die Frucht des Weinstocks erschafft.