Am Schabbat essen wir drei Hauptmahlzeiten: Die erste am Freitagabend, die zweite nach dem Schabbat-Morgengebet am Schabbat-Mittag und die dritte Mahlzeit, auch Seuda Schlischit genannt, nach dem Schabbat-Nachmittagsgebet. Eigentlich müsste zu jeder der drei Mahlzeiten Brot verzehrt werden.

Der Talmud1 bezieht sich auf den Vers2: „Und Moses sagte, ‚Esst es heute, denn heute ist der Schabbat für den Ewigen; heute wirst du kein [Manna] im Feld finden.’“ Dieser Vers benutzt das Wort „Hajom“ – „Heute“ drei mal im Zusammenhang mit dem Essen von Manna, was eine Anspielung auf die drei Schabbat-Mahlzeiten ist.

Es sei erwähnt, dass das Wort „Heute“ beim dritten Mal dafür benutzt wird, um uns mitzuteilen, dass kein Manna am Schabbat zu finden ist. Einige Rabbiner verstehen diesen Hinweis so, dass die Dritte Mahlzeit mit weniger Speisen, also ohne Brot, eingenommen werden kann.

Diese Annahme teilt auch die Halacha3, das jüdische Gesetz: Wer noch von der zweiten Mahlzeit am Mittag gesättigt ist, kann diese nachsichtige Ansicht übernehmen. Es reicht aus, zur Dritten Mahlzeit nur eine Frucht zu essen.

Der Kabbala zufolge ist die Dritte Mahlzeit die Heiligste4 und sie ist ein Vorgeschmack auf die messianische Ära, wo der menschliche Körper keine physische Nahrung mehr braucht, sondern sich alleine von der spirituellen ernähren kann.5

Trotz kabbalistischer Gründe sollte trotzdem gegessen werden. Die Dritte Mahlzeit darf sehr klein ausfallen: Eine Frucht oder ein kleiner Snack. Obwohl unser Körper in der kommenden Ära nicht mehr von physischer Nahrung abhängig ist, werden wir trotzdem in physischen Körpern leben. Wenn wir also diese messianische Ära am Schabbat-Nachmittag erleben, müssen unsere physischen Körper den Schabbat genießen, was wir bis zur kommenden Ära mit Essen tun.