R. Pinchas von Frankfurt, Verfasser des Tora-Werkes Hafla’ah, wurde gefragt, warum wir nur zu Pessach fragen: „Warum ist diese Nacht so anders als die übrigen Nächte?“, nicht aber zu Sukkot, wo es ebenso auffällige Änderungen gibt – wir verlassen unseren Wohnsitz und ziehen in die temporäre Struktur der Sukka.

„Zu Pessach“, antwortete R. Pinchas, „sieht der stets verfolgte, geplagte Jude die prachtvollen Gedecke und strahlenden Kerzen auf dem Tisch, er setzt sich auf den gepolsterten Stuhl, als sei er ein Fürst und da fragt er erstaunt: ,Warum ist diese Nacht so anders?‘

Zu Sukkot dagegen betritt er eine wackelige Sukka, in die der Herbstwind von allen Seiten bläst, sein gewohntes Heim hat er für eine Woche verlassen. Das ist er gewöhnt und passt zu dem bitteren Leben im Exil. Das erstaunt ihn nicht weiter.“