X. Der Monat Nissan umfasst verschiedene Arten von religiösen Betätigungen. Einige sind biblisch, andere sind rabbinisch verordnet und einige sind traditionelle Bräuche. Das Pessach-Fest ist einer der wichtigsten Aspekte im Monat Nissan. Die Gemara interpretiert daher die Mischna-Aussage1 „Am ersten Nissan ist Rosch haSchana (Neujahr) für die Wallfahrtsfeste“ so, dass sie sich auf das Fest in diesem Monat, nämlich Pessach, bezieht.2 Alle oben erwähnten verschiedenen Arten von Regeln – biblische, rabbinische und traditionelle Bräuche – finden sich vor allem an Pessach wieder.3
In früheren Zeiten war es Brauch, dass die Rabbiner vor Pessach unter den Mitgliedern ihrer Gemeinden Mazza Schmura4 verteilten: ein ganzes Set von sechs Mazzot, das für den Seder-Teller beider Sedarim ausreichte, oder mindestens zwei Mazzot, von denen das erste Kesajit Mazza bei jedem Seder gegessen wurde, also für die mittlere Mazza des Seder-Tellers.5
Der einfache Grund für diesen Brauch war, eine Einnahmequelle für den Rabbiner zu schaffen. Gleichzeitig sollte damit ein wichtiger Grundsatz sichergestellt werden: Die Zubereitung der Mazzat Mizwa (der für die Erfüllung der Mizwa des Verzehrs von ungesäuertem Brot erforderlichen Mazza) beinhaltet eine Vielzahl von Gesetzen und Feinheiten.6 Nicht jeder ist damit vertraut oder in der Lage, sie zu befolgen. Die Rabbiner versorgten daher die Laien, um die ordnungsgemäße Einhaltung der Mizwa von Mazza zu gewährleisten.
Auf die eine oder andere Weise ist dieser Brauch vielerorts aus verschiedenen Gründen verschwunden. Eine Erörterung dieser Gründe ist zu diesem Zeitpunkt irrelevant. Ich möchte jedoch Folgendes anmerken: Ich möchte darum bitten – und wenn ich die Macht dazu hätte, würde ich es anordnen –, den Brauch wieder einzuführen, dass Rabbiner Mazza Schmura an die Mitglieder ihrer Gemeinden verteilen.
Dies gilt nicht unbedingt nur für Rabbiner, sondern für jeden, der eine einflussreiche Position innehat – sei es ein Rabbiner, ein Schochet, ein Gemeindevorsteher oder ein Gabbai. Wenn sie jemanden kennen, der die Mazza, die sie ihnen schicken würden, (für den Seder) verwenden wird, sollten sie dies tun. Schickt Mazza, die insbesondere rund,7 insbesondere handgebacken8 und insbesondere Mazza Schmura ist.9 Dies wird Hunderte und vielleicht Tausende von Juden dazu bringen, die Mizwa des Mazza-Essens ordnungsgemäß und mit Hidur Mizwa zu befolgen.10 Unnötig zu sagen, dass dort, wo es gemeinschaftliche Sedarim gibt (wie etwa in Hotels), dies von denen erledigt werden sollte, die die Sedarim leiten.
Der heilige Sohar bezeichnet Mazza als „Brot der Heilung“ und „Brot des Glaubens.“11 Der Glaube ist die Grundlage aller Mizwot und des jüdischen Lebens im Allgemeinen.12 Der innere Wert und das Verdienst der Mizwa von Mazza ist also so groß, dass die Einhaltung dieser Mizwa – ordnungsgemäß und mit Hidur Mizwa – der Einhaltung von Tora und Mizwot das ganze Jahr über Vitalität verleihen wird, dass es ein geistig gesundes Jahr sein wird, und dann von selbst auch ein körperlich gesundes Jahr.13
(Adaptiert aus einer Sicha gehalten am Schabbat Paraschat haChodesch 5714)
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