Zu jener Zeit waren es diese Schüler, die sich völlig hingaben, um sich diese Weisheiten in der Erkenntnis G-ttes anzueignen. Viele Stunden des Tages, oder insbesondere Nächte, viele Tage der Wochen und viele Wochen und Monate des Jahres verbrachten sie in Einsamkeit und Zurückgezogenheit, ein jeder nach seinen Kräften.

Dieses Einsiedlerleben war ihnen keine Askese und diente ihnen nicht zur Reinigung des Körpers, um sich in traurige Stimmung zu versetzen, sondern bereitete ihnen im Gegenteil Lust und war ihrer Seele Freude und Labung, durch die sie sich von den Schlacken der Materie befreiten und so stiegen sie in absoluter Lauterkeit und Reinheit empor und sahen dadurch geistig die Leiblichkeit G-ttes mit klarem Verständnis und scharfer Erfassung.

Unter diesen Schülern waren einzelne Auserwählte, die mit weltlichen und körperlichen Dingen nicht zu tun hatten und obgleich unter ihnen Familienväter waren, erfüllten sie ihre Verpflichtungen, wie jemand der eine Schuld abstattet. Und ihr ganzes Inneres, ihre Seele und ihr Geist waren ganz G-tt hingegeben die Höhe zu erklimmen und die allerhöchste Stufe der G-ttlichkeit zu erreichen.

Die Erlesensten unter den Ausserwählten, wenngleich sie auch nur wenige waren, übten auf die Schüler, die weniger hoch als sie standen, grossen Einfluss aus, sodass es auch unter den Mittelmässigen zur Losung wurde, dass es die Hauptaufgabe des Menschen sei „Materie durch den Geist zu überwinden“.

Die Losung der Überwindung der Materie ist eine Aufgabe ohne feste Begrenzung, denn das zu erreichende Ziel ist verschieden hoch, je nach Veranlagung und Kräften des Einzelnen. Das sagt klar, dass jeder Mensch streben muss eine Stufe zu erreichen, die höher ist, als die auf der er jeweils steht. Er muss sich sehnen und danach dürsten immer höher zu steigen, das Gute zu üben in Gedanken, Wort und Tat, in der Aneignung guter Eigenschaften und in Durchgeistigung. Und die Losung hat Tausende und Abertausende aufgerichtet. Männer und Frauen im Lager der Chassidim in allen Schichten des jüdischen Volkes.