Der Rebbe studierte Natur- und Geisteswissenschaften an der Universität Berlin und an der Sorbonne in Paris.

Im neunzehnten und größtenteils auch im zwanzigsten Jahrhundert setzten sich Rabbis mit der «Herausforderung der Naturwissenschaften» auseinander. Im allgemeinen war ihr Zugang rechtfertigend, und sie bemühten sich, die Tradition in der Weise neu zu erklären, daß sie nicht in Widerspruch geriet zu dem, was die Naturwissenschaft auszusagen schien. Der Rebbe tolerierte einen «entschuldigenden» Ansatz nicht. Für ihn gab es überhaupt keinen Widerspruch - nur ein monumentales Mißverständnis darüber, was Naturwissenschaft ist und was sie aussagt.

Einstein erhielt Anerkennung für seinen Beweis, daß Energie und Materie eins sind. Der Wissenschaftler, der nachweist, wie alle Kräfte in einer einheitlichen Feldtheorie zusammenwirken, wird sogar noch größere Anerkennung gewinnen. Nun, da wir alle darin übereinstimmen, daß irgend jemand das eines Tages feststellen wird, warum akzeptieren wir das dann nicht gleich hier und jetzt und nennen ihn einfach G-tt?


Alles wurde geschaffen, um mit seiner Hilfe G-tt zu erkennen. Alles, was je entdeckt wurde, wurde in den sechs Schöpfungstagen geschaffen, damit wir es zu einem G-ttlichen Zweck nutzen.


Schon 1700 Jahre vor dem Ereignis sagte der Autor des Sohar eine wissenschaftliche Revolution voraus, die um 1840 stattfinden würde. Es wird geschildert, wie Quellen der Weisheit aus dem Erdboden sprudeln und die Erde überfluten - alles in Vorbereitung auf eine Ära, in der die Welt von Weisheit und dem Wissen um die Einheit ihres Schöpfers erfüllt sein wird. Daraus können wir schließen, daß der wahre Sinn der ganzen Technologie und modernen Wissenschaft weder in der Vereinfachung und Bequemlichkeit noch in der dadurch gewonnenen Macht liegt, sondern ein Mittel darstellt, um die G-ttlichkeit in der physikalischen Welt zu entdecken.


Jede Entdeckung der modernen Wissenschaft findet sich bereits in der Thora versteckt. Sogar die Quantenmechanik - wenn man die Thora gut genug versteht.


Naturwissenschaften stellen für die Thora keine Herausforderung dar. Die Wissenschaftler vielleicht, aber nicht die Wissenschaft. Echte Wissenschaft kann die Gültigkeit der Thora nur bestätigen, indem sie deren Wahrheiten auf der empirischen Ebene demonstriert.


Das Verstehen des Wissenschaftlers beginnt außen und versucht, sich nach innen vorzuarbeiten, von unten nach oben. Er beginnt mit seiner subjektiven empirischen Erfahrung und versucht, eine objektive Theorie abzuleiten. Die Weisheit dessen, der die Thora kennt und versteht, beginnt innen und arbeitet sich nach außen vor - von oben nach unten. Er meditiert über das objektive Modell des Schöpfers und wendet es an, um die Wahrheit hinter dieser Welt zu entdecken.


Niemand hat jemals ein subatomares Teilchen oder eine Schwerkraftwelle gesehen, berührt oder gemessen. Darüber hinaus ist bereits die Vorstellung von Schwerkraft rätselhaft: Massen, die Lichtjahre voneinander entfernt sind - ohne irgend etwas dazwischen - und die sich gegenseitig in ihren Bewegungen beeinflussen! Und doch akzeptieren wir alle, daß es eine Ursache für das Phänomen geben muß, das wir beobachten, und wir nennen diese flüchtige Kraft «Schwerkraft».

Ebenso gibt es auch für das Sein eine Ursache. Diese Ursache mag sogar noch weniger greifbar sein. Die Tatsache, daß sie existiert, ist jedoch ebenso unbestreitbar.


Die moderne Kommunikationstechnologie und die Massenmedien haben uns ein Gleichnis dafür geliefert, wie ein Wesen alle Dinge in einem einzigen Augenblick wahrnehmen kann. Da fragt man sich, wie frühere Generationen solche Dinge überhaupt haben verstehen können. Die moderne Physik hat uns die Erkenntnis der Einheit unseres Universums gebracht, aufgrund derer wir die Einheit seines Schöpfers besser begreifen können.


Alles, was existiert, kann in zwei Elemente unterteilt werden: Die Kraft und das Teilchen, welches die Kraft in sich trägt. Anders gesagt: Qualität und Quantität. Mit einer einfachen Gleichung demonstrierte Einstein, daß sogar diese beiden Elemente in Wahrheit eins sind.