Der Rebbe hatte leider keine Kinder. Und doch waren sie ihm so wichtig. Immer, wenn er einem Kind begegnete, langte er in seine Hosentasche, suchte eine Münze heraus und gab sie dem Kind, damit es sie für wohltätige Zwecke spenden konnte. Es gibt sicher wenige Menschen seines Rangs, die so viel Zeit damit verbrachten, mit und zu Kindern zu sprechen und Schriften zu veröffentlichen, die sich an Kinder richteten. Für den Rebbe waren die Kinder nicht nur wichtig als das, was sie eines Tages werden würden, sondern für das, was sie schon jetzt sind. Er schrieb ihren Gebeten und guten Taten eine ungeheure Kraft zu, mächtiger als die von Erwachsenen, die das gleiche taten.

Im Kind sah er ein lichtes, glänzendes Gefäß, in dem man G-tt finden kann. Mehr als einmal wies der Rebbe darauf hin, daß er sich selbst mit allen Kräften darum bemühte, die Schlichtheit eines Kindes zu ereichen. In dieser Schlichtheit, stellte er mit Nachdruck fest, Iäßt sich die Schlichtheit des Unendlichen finden.

Wenn du das Antlitz von Moschiach erblicken möchtest, schau einfach die Kinder an!


G-tt erfreut sich daran, wenn kleine Kinder herumspringen und mit Seinen heiligen Büchern spielen. Nicht, daß wir sie dazu ermuntern sollten - aber zumindest können wir dafür sorgen, daß es heilige Bücher gibt.


Gib einem Kind ein sanftes Plüschtier zum Spielen: ein Schaf, ein Reh oder eine Giraffe. Was ein Kind in diesen wichtigen Jahren betrachtet, hat eine dauerhafte Wirkung.

Und das fängt sogar noch früher an: Das Leben beginnt im Schoß. Singe dem Fötus gute Dinge vor und laß ihn das Wort der Thora hören.


Manchmal wissen wir nicht, ob wir ein Kind bestrafen oder umarmen sollen. Wenn wir es bestrafen, obwohl es eine Umarmung gebraucht hätte, machen wir einen schweren Fehler. Wenn wir es aber umarmen, obwohl es hätte bestraft werden sollen, so haben wir eine zusätzliche Mizwa erworben.


Ein Ehepaar bat um den Segen, daß sich ihre Kinder gut benehmen würden. Die Antwort des Rebbe klingt sehr einfach. Da ich sie aber noch in keinem Eltern-Kinder-Buch gelesen habe, erwähne ich sie an dieser Stelle. Vielleicht ist das, was am offensichtlichsten ist, auch das, was am unbequemsten ist - und deshalb vermieden wird:

Benehmt euch selber gut. Wenn die Kinder euer Beispiel sehen, werden sie sich natürlich genauso verhalten wollen wie ihre Eltern. Dann geht es nur noch darum, mit ihnen alles Schritt für Schritt, Tag für Tag zu besprechen - und alles wird geregelt sein.


Wenn Moschiach kommt, werden die Erzieher kleiner Kinder in der ersten Reihe stehen, um ihn zu begrüßen.


Der Rebbe gründete einen Club für jüdische Kinder, der «Tzivos Hashem» hieß. Er erzählte den Kindern, daß sie mit Versen aus der Thora und guten Taten die Kräfte der Dunkelheit bekämpfen und Moschiach in unsere Welt bringen würden. Die Kinder begannen, sich bei öffentlichen Versammlungen dicht um den Rebbe zu drängen. Manche krochen unter den Tisch und saßen zu seinen Füßen. Es wird sogar erzählt, daß dann und wann eine kleine Hand unter dem Tisch hervorkam, um sich ein Stück vom Kuchen des Rebbe zu greifen.

Schließlich wurde einem Erwachsenen dieser Mangel an Anstand einmal zu bunt, und er versuchte, einige Kinder wegzueskortieren. Der Rebbe wandte sich ihm zu und rief aus: «Du bist nur Zivilist, und das sind Soldaten - und du willst sie wegschaffen?»


Bis vor kurzem galt es noch als größter Segen, viele Kinder zu haben. Reichtum ist kein Palast voller Gold und Silber. Reichtum sind Kinder und Enkelkinder, die auf die rechte Weise aufwachsen und auf dem rechten Weg gehen.


Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit, um über deine Kinder nachzudenken und zu erkennen, welchen Weg sie eingeschlagen haben. Dann tue alles, was du nur tun kannst. Und dann tue noch mehr.