Wir sagen nicht: Ein Mensch «wird in den Himmel kommen». Wir sagen: Dieser Mensch ist «ein Kind der kommenden Welt».
Das bedeutet, daß die Heimat dieses Menschen nicht hier und jetzt ist, sondern irgendwo jenseits davon. Das, was wir hier und jetzt davon sehen, ist nicht mehr als ein Schimmer.
Der Himmel ist nichts, wohin wir kommen. Er ist etwas, das wir in uns tragen.
Alles am Rebbe war reine Güte. Sogar seine Vorstellung von der Hölle (auf hebräisch «gehinom») war so gütig und großzügig, wie es nur eben ging. Die Menschen haben eine falsche Vorstellung von der Hölle. Ich will euch sagen, was die Hölle wirklich ist. Die Hölle ist ein spiritueller Ort, in der all das existiert, was es in unserer Welt gibt, allerdings grenzenlos. Welchen Dingen ihr auch immer in dieser Welt nachgejagt seid - dort werdet ihr es bis in alle Ewigkeit tun. Und das ist die Hölle.
Das Weiterleben nach dem Tode ist eine sehr vernünftige, natürliche Folge der Ordnung der Dinge. Schließlich geht nichts jemals verloren - sogar der Körper löst sich nicht auf, sondern wird in Erde verwandelt.
Der Mensch, der du bist, geht ebenfalls nie verloren. Er kehrt nur zu seiner Quelle zurück.
Wenn sich deine Seele während ihres Aufenthalts hier an die materielle Welt gehaftet hatte, dann muß sie sich davon erst wieder auf schmerzvolle Weise lösen, um ihren Rückweg anzutreten. Wenn sie jedoch nur ein Durchreisender war und der Quelle die ganze Zeit verbunden blieb, dann ist ihre Heimfahrt himmlisch.
Der Baal Schem Tow lehrte, daß es im Höchsten Gericht niemanden gibt, der dich für das, was du in deinem Erdenleben getan hast, richten kann. Deshalb verfahren sie dort auf folgende Weise:
Sie zeigen dir das Leben von irgendjemandem - alle Leistungen und alle Verfehlungen, alle rechten Entscheidungen und alles Schlimme -, und dann fragen sie dich: «Nun, was sollen wir mit so jemandem machen?»
Und du sprichst das Urteil. Das sie akzeptieren. Und dann sagen sie dir, daß dieser Irgendjemand du selbst warst. Natürlich haben Menschen, die dazu neigen, andere güstig zu beurteilen, einen deutlichen Vorteil.
Es wäre ganz gut, sich das schon jetzt anzugewöhnen.
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