Rabbi Schmuel wurde am zweiten Tag des Monats Ijar im Jahr 5594 in Lubawitsch geboren. Sein Vater war der berühmte Rabbi Menachem Mendel von Lubawitsch, der Autor des berühmten Werkes über des jüdische Recht “Zemach Zedek”, und vielen anderen Büchern. Schmuels erster Lehrer war sein eigener Vater. Im Alter von sieben Jahren begann Schmuel die Klasse der Fortgeschrittenen in der Cheder zu besuchen. Er kannte den ganzen Chumasch sehr gut und lernte Gemara. Einmal im Monat wurde er von seinem Vater geprüft und erhielt jedes mal etwas Geld. Der Junge sammelte das Geld, welches er “verdiente, und verwendete es für Bücher.

Eines Tages, als Schmuel elf Jahre alt war, kam ein Buchhändler nach Lubawitsch. Schmuel ging zu seinem Vater, der sein “Bankier” war, um all sein Geld abzuholen und darüber hinaus noch eine große Summe zu leihen. Sein Vater war kein bißchen überrascht als er erfuhr, dass sein Sohn das ganze Geld für Bücher ausgeben wollte, regte aber an, bevor sein Sohn neue Bücher kauft, sollte er die Bücher kennen, welche er zuvor gekauft hatte.

“Kennst du alle Bücher in deiner Bibliothek?” fragte der Sohn. “Denn du kaufst immer neue Bücher.”

“Nimm irgendein Buch aus dem Regal und prüfe mich,” entgegnete der “Zemach Zedek” mit einem Lächeln.

Der Junge nahm ein Buch nach dem anderen und jedes mal sagte ihm der Vater den Namen des Buches, den Autor und was das Buch beinhaltete. Er zitierte auch ganze Passagen aus ihm.

Der kleine Schmuel war wirklich verblüfft und entschied er würde auch versuchen einmal so weise zu werden wie sein Vater. Er erhielt das Geld und kaufte all die Bücher die er wollte.

Neben seinen Lektionen lernte Schmuel Mischnajot auswendig. Als er Bar Mizwa war, kannte er alle sechs Traktate der Mischnajot auswendig.

Als er siebzehn wurde, schlug ihm sein Vater vor sich auf die Smicha-Prüfung vorzubereiten. Er wurde hierfür von auswärtigen Lehrern unterrichtet.

Im Alter von einundzwanzig begann er an den öffentlichen Aktivitäten seines Vaters teilzunehmen. Hierfür sollte man erwähnen, dass die Lubawitscher Rabbis, seit der Gründung von Chabad, als Führer aller Juden anerkennt wurden (und nicht nur innerhalb der Bewegung). Sie sorgten sich um unser Volk als Ganzes und widmeten einen großen Teil ihrer Lebensarbeit um zu helfen, und dies nicht nur im Bereich des spirituellen Lebens, sondern auch im Bereich der ökonomischen Bedingungen. Ungeachtet ihrer Position besaßen die Lubawitscher Rabbis den Respekt des Gerichts und der Regierung. Sie nutzten ihren Einfluß um die Juden vor Verfolgungen und Progromen, und anderen Gefahren in Rußland, zu beschützen. Diesbezüglich unternahm Rabbi Schmuel häufig Reisen in die Hauptstadt, St. Petersburg, und ins Ausland.

Am Anfang des Jahres 5626 (1866) beauftragte ihn sein Vater damit öffentliche Lektionen in Chabad Chassidismus den Personen gegenüber zu halten, die nach Lubawitsch kamen. Im Frühling des gleichen Jahres (13. Nissan) verstarb der große “Zemach Zedek” und Rabbi Schmuel akzeptierte die Führung von Chabad, mit Lubawitsch als Residenz. Seine Brüder (er war der jüngste) wurden führende Rabbiner in anderen Gemeinden. Er setzte seine Arbeit mit großer Hingabe für die Interessen des gesamten Volkes fort und fand die Zeit viele Werke des Chassidismus zu verfassen.

Rabbi Schmuel (bekannt als der MaHaRaSCH, den Anfangsbuchstaben der hebräischen Worte die übersetzt bedeuten: Unser Lehrer Rabbi Schmuel) verstarb am 13. des Monats Tischrei im Alter von 49 Jahren. Sein heiliges Leben, seine selbstlose Arbeit und seine heiligen Schriften inspirieren auch weiterhin viele Juden in allen Teilen der Welt in ihrem Denken und Handeln.