Was ist Maot Chittim?

Jüdische Gemeinden haben seit Zeiten des Talmud den Brauch, Geld zu sammeln, um Bedürftigen die Pessach-Einkäufe zu ermöglichen. Ursprünglich wurde das Geld verwendet, um Getreide zu kaufen, daher die Bezeichnung Maot Chittim („Geld für Getreide“), oder Mehl zu kaufen, daher die Bezeichnung Kimcha D'Pis'cha („Mehl für Pessach“). Heute wird meist Geld verteilt, in einigen Gemeinden erhalten die bedürftigen Familien Grundnahrungsmittel.

Wer ist verpflichtet, in diese Kasse einzuzahlen?

Jede Person, die 30 Tage in einer Gemeinde gelebt hat, ist zu einem Beitrag verpflichtet, selbst wenn sie nicht plant, dort auf Dauer zu leben. Eine Person, die in eine Gemeinde mit der Absicht zieht, dort sesshaft zu werden, ist sofort verpflichtet.

Warum hält der Rabbiner eine spezielle Ansprache am Schabbat vor Pessach?

Der Schabbat vor Pessach wird Schabbat Ha-Gadol („Der große Schabbat“) genannt. Die spezielle Synagogenansprache des Rabbiners an diesem Schabbat soll die Menschen an die wichtigsten Gesetze von Pesach erinnern, die zahlreich und komplex sind. Weil der Rabbiner jedoch nicht alle Themen behandeln kann, ist jedermann verpflichtet, in den Wochen vor Pessach die betreffenden Halachot selbst zu lernen. Idealerweise sollte man damit 30 Tage vor Pessach beginnen, d.h. am Tag von Purim.

Gibt es Bedenken wegen Tiernahrung zu Pessach?

Die meiste am Markt erhältliche Tiernahrung enthält konkretes Chamez und darf zu Pessach weder im Besitz eines Juden sein, noch von ihm verwendet werden. Das beinhaltet auch Vogel- und Fischfutter. Haustiere müssen während der Pessachwoche auf ein Chamez-freies Menü umgestellt werden.

Wann ist der Fasttag der Erstgeborenen?

Erstgeborene (sowohl vom Vater als auch von der Mutter; ist das Kind unter Bar Mizwa, fastet der Vater an seiner statt; erstgeborene Mädchen fasten nicht) sind verpflichtet, am Erew Pessach zu fasten. Da das Fasten am Erew Pesach sehr schwierig ist, ist es mittlerweile allgemeiner Brauch, dass Erstgeborene in der Synagoge ein Sijum (Beendigung eines Talmudtraktes) hören und deshalb bei der anschließenden Seudat Mizwa das Fasten brechen können. Man muss Acht geben, zuvor nichts zu trinken und zu essen.