Die Liebe der Juden für Jerusalem, der ewigen Hauptstadt des Judentums, hat ihren Ursprung in Tora. Die Heilige Stadt wird hunderte von Male an den unterschiedlichsten Stellen im Tanach erwähnt (den fünf Büchern Moses, den Propheten und den Schriften, auch bekannt als die geschriebene Tora). Der Talmud erklärt in großer Tiefe unsere Verbundenheit mit dieser Stadt. Demgegenüber wird sie im Koran kein einziges Mal erwähnt.
Wenn man sieht, wie wir uns auf Israel, und insbesondere Jerusalem, fokusieren, so mag man fragen, “Warum richten wir unsere Aufmerksamkeit so sehr auf einen Platz? Ist die Gegenwart G-ttes nicht überall zu finden?”
Diese Frage können wir auch auf den Aspekt der Zeit ausdehnen. Wir können fragen, “Warum werden bestimmte Tage als heilig angesehen? Kann man der G-ttlichen Gegenwart nicht jederzeit begegnen?”
Die Antwort ist, dass es sicherlich richtig ist, dass man G-ttes Gegenwart überall und jederzeit erfahren kann. Der Grund hierfür ist, dass G-tt unbegrenzt ist und dass er Zeit und Raum geschaffen hat – so steht er über beiden. Trotzdem erklärt die Tora (die ebenfalls eine Schöpfung G-ttes), dass es besondere Zeiten und besondere Plätze gibt.
Wie die Tora G-ttes unveränderlichen Willen repräsentiert, sehen wir, dass die Heiligkeit Jerusalems nicht endet oder nachläßt. Es war und es wird immer der heiligste Platz in der Welt bleiben.
Tatsächlich denken wir, dass die Heiligkeit Jerusalems die Heiligkeit des Berg Sinai übertrifft. Dies deswegen, da die Heiligkeit des Berges Sinai durch die G-ttliche Anwesenheit und seine Offenbarung dem Volk gegenüber entstand. Das Volk selbst bewirkte nicht die Gabe der Tora. Demgegenüber kam die Heiligkeit Jerusalems durch die Mühen und die Taten der Menschheit. Es waren menschliche Hände, die die Tempel bauten und den Boden von Jerusalem heiligten. Dies erhöht die ewige Heiligkeit.
König David, der große Prophet, erwarb das Land für den Heiligen Tempel von den örtlichen Einwohnern, wobei er um die Heiligkeit dieses Ortes wußte. Es war an diesem Ort, wo Abraham Isaak als Opfer darbot. Es war an dieser Stelle, wo Jakob sich niederlegte und seinen prophetischen Traum von den Engeln auf der Leiter hatte. Die Örtlichkeit des Tempels ist ein wirkliches Tor zum Himmel, welches hier auf Erden gefunden wurde.
Das jüdische Herz wird berührt, wenn wir uns den letzten Überresten des Heiligen Tempels, die wir haben, nähern.
Die Klagemauer, auch bekannt als die Westmauer des Heiligen Tempels, wurde als Stützmauer, während der Herodianischen Renovierungsarbeiten des darüberliegenden Tempelberges errichtet.
Oh, welche Geschichten diese Steine erzählen könnten! All der Kummer und das Leid in der jüdischen Geschichte ist in diesen massiven Steinen enthalten. Millionen von Tränen sind geflossen und Millionen von Gebeten wurden an diesem Heiligen Platz gesprochen. Die niederen Steine wurden durch die Hände derer poliert, die sich an sie mit ihren Händen lehnten und sie streichelten, wie zahllose Juden ihre heilige Oberfläche berührten, versuchten das “Gesicht und Herz G-ttes” zu berühren, wie es war.
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