Ein Kind bekam von seinen Eltern ein großes Set mit Buntstiften geschenkt, mit welchem es wunderbare Bilder malte.
Eines Tages waren seine Eltern ein paar Stunden außer Haus. Das Kind nutzte diese Zeit und malte, doch nicht auf normales Papier, sondern auf alle Wände des Wohnzimmers, wunderbare Bilder. Als die Eltern nach Hause kamen, waren sie zutiefst bestürzt. Zuerst wurden nun die Zimmerwände von den Gemälden befreit, doch zugleich galt es zu überlegen in welcher Form man dem Kind verdeutlichen sollte, dass seine Handlung falsch war.
Hierfür ergaben sich zwei Möglichkeiten:
- „Mein Kind, gib mir das Set mit Buntstiften. Diese wirst du erst wiedersehen, wenn du sie an dein eigenes Kind geben kannst.“ (oder du wirst sie niemals wiedersehen etc.) - du hast durch die Buntstifte gesündigt, du verlierst die Buntstifte.
- Das Kind nach der Schule an den Tisch zu setzen und ihm zu sagen: „Du hast das Geschenk, die Buntstifte, missbraucht und sieh dich um was passiert ist.“ Doch das Kind wird seine Buntstifte nicht verlieren, sondern man gibt ihm Papier und sagt zu ihm: „Hier ist Papier. Ich möchte, dass du in der nächsten Stunde Bilder malst, und zwar so schön du kannst. Diese Bilder kommen dann einem besonderen Zweck zu. Wir gehen zusammen zum Kinderkrankenhaus und hellen die Tage und die Leben der dortigen Kinder, mit diesen wundervollen Bildern, auf, welche du malen wirst.“
Dies ist ebenfalls eine Art von „Bestrafung“ und mehr als das, es ist ein Tikkun der Aktion, die hervorgerufen wurde durch die so problematische Nutzung der Buntstifte. In der Purimgeschichte erleben wir etwas vergleichbares.
Die Juden in Schuschan nahmen an Feiern von Achaschwerosch teil, und sie genossen diese. Doch sie hätten daran nicht teilnehmen und sich nicht erfreuen dürfen. Achaschwerosch war nicht dafür bekannt Feiern aus Spaß abzuhalten.
Er prahlte mit geplünderten Gegenständen und stellte sie zur Schau, er stolzierte mit den Kleidern des Kohen Gadol herum, nicht als ein Kostüm, sondern genau den Kleidungsstücken aus dem Tempel, den G-tt Israels verspottend.
Kein Jude hatte das Recht an einer derartigen Party teilzunehmen und erst recht nicht zu lachen, zu scherzen und sich daran zu erfreuen. Die „Bestrafung“ dafür ist, gib mir das Essen und die Getränke. Du wirst dich dieser Sachen enthalten – für einen Tag.
Deshalb das Fasten – Taanit Esther. Die andere Art ist in diesem Fall, ich werde dir befehlen zu essen und zu trinken und dich an Essen und Getränken zu erfreuen, auch im Übermaß, aber im Sinne einer Mizwa. Dies ist das Nutzen der Buntstifte für die Bilder im Kinderkrankenhaus – Purim. Und die Abwesenheit der Buntstifte - Taanit Esther, welches sein eigener Tikkun ist.
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