Als die Juden die Höhle von Machpela in ihrem Besitz hatten, besaß der Schamasch die Schlüssel zum Tor. Er hieß Jizchak und war ein armer Witwer mit einer Tochter namens Dina, die ein freundliches und hübsches Mädchen war. Als sie ins Heiratsalter kam, wurde sie mit einem anständigen jungen Mann verlobt.

Jizchak arbeitete hart, um Geld für die Hochzeit seiner Tochter zu sparen. Er kaufte eine Aussteuer und feine Kleider für den großen Tag. Doch dann erinnerte er sich daran, dass Dina gemäß der Tradition seiner Gemeinde bei der Feier ein gutes Halsband tragen musste. Er hatte jedoch nicht genug Geld übrig. Das machte ihn sehr traurig. Die Frauen der Gemeinde waren auf diese Schmuckstücke stolz, und ohne die angemessene Ausstattung pflegten arme Mädchen an ihrem Hochzeitstag zu weinen – manche liefen sogar fort, um der Schande zu entfliehen. Jizchak war außer sich. Was sollte er tun? Er sagte Dina nichts, denn er wollte ihr nicht früher als notwendig Kummer bereiten.

Als der Hochzeitstag sich näherte, träumte Dina eines Nachts, sie stehe am Tor der Höhle von Machpela. Die Schlüssel zum Tor hielt sie in der Hand. Eine weiß gekleidete Frau kam zu ihr. Ihr Gesicht strahlte Licht aus wie die Sonne. Die Frau hob die Hand und berührte Dinas Haar. Sie sagte: „Diese große Kette mit diesen Schlüsseln für diesen heiligen Ort soll bei deiner Hochzeit dein Halsband sein. Dieses Halsband ist hundert Mal wertvoller als jedes Halsband aus Gold und Juwelen.“ Dann verschwand sie. Dina erwachte und erinnerte sich an den Traum, beschloss aber, niemandem davon zu erzählen.

Endlich kam der Hochzeitstag, und Jizchak hatte vor Kummer ein graues Gesicht. Dinas Freundinnen kamen, um sie für die Hochzeit fertig zu machen. Nachdem Dina ihr Hochzeitskleid angezogen hatte, rief sie ihren Vater und bat darum, allein mit ihm sprechen zu dürfen. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht sagte sie: „Vater, bitte gib mir die Schlüssel zur Höhle von Machpela. Sie werden mein Halsband sein, denn sie sind viel wertvoller als Gold und Juwelen.“

Jizchak war überrascht und erleichtert. Schnell holte er die Schlüssel und reichte sie seiner Tochter. Dina strahlte, als sie die Schlüssel zur Höhle von Machpela trug, und die Leute riefen, sie sei mit dem eisernen Halsband schöner als alle früheren Bräute mit Gold und Juwelen.

Seit diesem Tag trugen Hebrons Bräute bei ihrer Hochzeit dieses spezielle „Halsband aus Eisen“ anstatt aus Gold.