Eines Tages wies Rabbi Israel Baal Schem Tow einige seiner Schüler an, eine Reise zu machen. Er sagte nicht, wohin, und sie fragten nicht; sie ließen sich von der g-ttlichen Vorsehung leiten und vertrauten darauf, dass ihnen Ziel und Zweck der Reise offenbart würden, sobald es notwendig war.
Nachdem sie mehrere Stunden gefahren waren, hielten sie an einer Straßenherberge, um zu essen und zu ruhen. Die Schüler des Baal Schem Tow waren fromme Juden, die Kaschrut peinlich genau einhielten, und als sie erfuhren, dass der Wirt ihnen Fleisch vorsetzen wollte, baten sie, mit dem Schochet sprechen zu dürfen. Sie prüften sein Wissen und seinen Glauben und untersuchten sein Messer auf mögliche Fehler. Die Diskussion über Kaschrut dauerte während der ganzen Mahlzeit an, denn sie fragten nach der Herkunft jeder einzelnen Zutat.
Während sie sprachen und aßen, meldete sich hinter dem Herd eine Stimme. Dort ruhte sich ein alter Bettler neben seinem Bündel aus. „Liebe Juden“, rief er, „ihr achtet darauf, was euer Mund zu sich nimmt. Aber achtet ihr ebenso gut darauf, was er von sich gibt?“
Daraufhin beendeten die Chassidim ihr Mahl stumm, kletterten auf ihren Wagen und fuhren nach Hause zurück. Jetzt wussten sie, warum der Rebbe sie an diesem Morgen auf die Reise geschickt hatte.
ב"ה
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