Am Morgen der Brit Mila (Rituellen Beschneidung) taucht der Vater in der Mikwe (Ritualtauchbad) unter.1 Obwohl es ihm erlaubt ist, ein wenig zu essen, sollte der Vater sich nicht hinsetzen, um vor der Beschneidung eine ganze Mahlzeit einzunehmen. Außerdem soll er nicht arbeiten, bis die Beschneidung vollzogen ist.2

Der Mohel, (Ritueller Beschneider) und der Sandek (Der das Kind bei der Beschneidung halten wird) tauchen ebenfalls in einem Ritualtauchbad unter, um ein höheres Level an spiritueller Reinheit und Heiligkeit zu erreichen.3

Der Säugling wird gebadet und zu Ehren des Anlasses schön angezogen.4 Ein sauberes und möglichst dekoratives Kissen wird für das Baby vorbereitet. Manche haben den Brauch, ein Käppchen auf den Kopf des Babys zu legen.5

Es ist Tradition, zu Ehren der freudigen Begebenheit6 viele Kerzen in der Halle, in der die Beschneidung stattfindet, anzuzünden. In vielen sephardischen Gemeinden ist es Brauch, jedem Besucher die Ehre zu erweisen, eine Kerze zünden zu dürfen.7 Der Besucher zündet seine Kerze und gibt eine Spende als Dank für diese Ehre.8

Es wird als wundervolle Ehre angesehen, dass viele Menschen – zumindest ein Quorum von zehn Männern9 – herbeikommen, um diese Begebenheit mit zu feiern. Die bei einer rituellen Beschneidung Anwesenden werden erachtet,10 als hätten sie die G-ttliche Präsenz gegrüßt. Über Jene, die an einer Beschneidung teilnehmen, wird gesagt, dass sie für die Dauer des Ereignisses eine zusätzliche Seele erhalten,11 genau so, wie wir am Schabbat und Jüdischen Feiertagen eine zusätzliche Seele bekommen.