In der Nacht vor der Beschneidung kommen kleine Kinder ins Haus des neugeborenen Babys und sagen Tora-Verse.1

Diese Nacht wird auf Jiddisch Wachtnacht genannt – die "Nacht der Überwachung". Gemäß sefardischer Tradition wird die betreffende Nacht Brit Jizchak (Bund des Jizchak) genannt.

Es gibt auch einen alten Brauch, dass ein Mensch in der Wohnung die ganze Nacht über wach bleibt – oder wenigstens bis Mitternacht (klicken Sie bitte hier, um zu sehen, wann genau das ist2) – traditionelle jüdische Texte studiert,3 einschließlich Ausschnitte aus dem Buch des Sohar, das klassische Werk der Kabbala zusammengestellt vom großen Weisen des 2. Jahrhunderts Rabbi Schimon Bar Jochai.4

Einige Familien geben in ihrer Wohnung in dieser Nacht ein Fest, wo sich jene versammeln, die an der rituellen Zeremonie aktiv teilnehmen, um dieses große und G-ttliche Gebot zu ehren. Einige Familien laden auch ihre Freunde ein.5

Warum?

Der Akt der rituellen Beschneidung ist die größte Errungenschaft, die das jüdische Volk kennt, die Inkraftsetzung eines eindringlichen, physischen Bundes zwischen G-tt und den Juden. Wann auch immer eine intensive Macht kommt, die die Welt in eine positive Richtung bewegt, kommen gleichzeitig gegenteilige Mächte ins Spiel. Unsere Tradition sagt, dass Worte der Tora, vor allem wenn sie von Kindern kommen, dazu imstande sind, dieses Gleichgewicht zu brechen und es den wahren positiven Umwandlungen zu erlauben, in dieser Welt stattzufinden.6