„Mein Ehemann kritisiert mich ständig“, klagte eine Frau bitterlich. „Egal was ich tue, er ist niemals zufrieden mit mir. Ich kann nicht wie seine Mutter kochen, das Haus sei ständig dreckig und so weiter. Ich weiß nicht, wie ich es ihm noch recht machen kann. Mittlerweile habe ich es aufgegeben und versuche es gar nicht einmal.“
Wissend, dass es drei Versionen der Wahrheit gib – nämliche seine, ihre und die eigentliche, sprach ich mit ihrem Ehemann. Er erklärte mir, dass seine Beschwerden gerechtfertigt seien und er die Missstände nur ansprechen wollte, damit sie verändert würden. „Hast du es geschafft, sie in den letzten zehn Jahren zu ändern?“ fragte ich: „Nein!“ erhielt ich als Antwort. „In Wirklichkeit ist alles noch viel schlimmer geworden.“
Es ist eine Ironie des Lebens, das wir die gleichen Dinge immer und immer wieder tun und hoffen, dass sich das Ergebnis ändert. „Wenn Sie das tun, was Sie schon immer getan haben“, sagte einmal ein weiser Mann, „werden Sie das bekommen, was Sie immer schon bekommen haben.“ Sollten sich nicht die erwünschten Ergebnisse einstellen, hören Sie damit auf und versuchen Sie es anders!
Menschen ändern sich nicht in Folge von Kritik. Wenn überhaupt, macht es sie bitter gegen die kritisierende Person.
Das obige Paar war in einer Negativspirale gefangen. Er kritisierte sie ständig anstatt an seiner Beziehung zu arbeiten, denn jede Kritik schaffte nur eine weitere Barriere zwischen ihnen. Die Situation erreichte schon ein Stadium, wo sie anfing, ihn zu ignorieren, denn sie wusste, dass jedes Gespräch am Ende nur in Kritik münden würde. „Würde mein Mann nur meine guten Qualitäten sehen,“ sagte sie, „wäre unsere Beziehung viel besser.“
Ich schlug ihr vor, wenn sie so behandelt werden möchte, wie sie es sich vorstellt, sollte sie ihren Mann im Gegenzug so behandeln. Eines Tages würde er ihrem Beispiel folgen. Ich riet ihr auf der ständigen Suche nach positiven Worten zu sein, die aus seinem Mund kommen, und ihm für sein positives Wesen zu loben. „Je mehr sie ihn für seine positiven Dinge lobt, desto größer ist die Chance, dass er eines Tages ebenfalls die Gewohnheit des Lobens übernimmt.“
Eine Beziehung kann manchmal in einer Sackgasse stecken bleiben, wenn jede Seite von der anderen erwartet, dass sie sich ändert. Um sich aus dieser Sackgasse zu befreien, sollte eine Seite die Initiative ergreifen und so handeln, wie sie gern behandelt werden möchte. Je mehr wir zu einem lebendigen Beispiel für eine positive Art und Weise sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Partner unserem Beispiel folgen und sich das wünschenswerte Verhalten einstellt wird.
Probieren Sie es aus – es funktioniert!
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