Das Pessach-Opfer bringt man von Lamm oder einer Ziege, von einem einjährigen männlichen Tier.
Geschächtet wird es im Vorhof des Tempels an einem beliebigen Ort, am Nachmittag des 14. Nissan, nach dem täglichen Nachmittags-Opfer und nach der Nachmittags-Pflege der Lampen [der Menora]. Und das Pessach-Opfer wird nicht geschächtet, solange noch Chamez präsent ist.
Wenn es jemand vor dem täglichen Opfer schächtet, ist es tauglich, vorausgesetzt, dass jemand das Blut des Pessach[-Opfers] rührt, auf dass es nicht gerinne, bis man das Blut des täglichen Opfers [an den Altar] gesprengt hat, und dann sprenge man das Blut des Pessach mit einem Wurf gegen die Basis [des Altars].
Und wie macht man dies? Der Schächter schächtet, und der erste Kohen, der am Beginn der Reihe steht, empfängt [das Blut in einem Gefäß] und gibt es seinem Gefährten weiter, und der dem Nächsten, bis zu jenem Kohen, der am nähesten zum Altar steht, und der sprengt es mit einem Wurf gegen die Basis des Altars; das leere Gefäß gibt er seinem Gefährten zurück und der dem Nächsten, doch zuvor erhält er das [nächste] volle Gefäß und gibt erst dann das leere zurück. Es gab Reihen von silbernen Gefäßen und Reihen von goldenen Gefäßen. Und die Gefäße hatten keine [abgeflachten] Ränder, damit man sie nicht absetze und das Blut gerinnen könnte.
Danach hängt man das Pessach[-Opfer] auf und zerteilt es gänzlich, reißt es auf, und wischt die Eingeweide ab, bis der Kot entfernt ist. Man nimmt die Teile [die auf den Altar kommen] heraus, und diese sind: Das Fett, welches an den Eingeweiden ist, den herausragenden [Lappen] der Leber, die beiden Nieren mit dem Fett, das an ihnen ist, und der Fettschwanz auf dem Rückgrat. Und man giebt sie in [dafür] dienende Gefäße; und dann salzt und räuchert sie der Kohen auf dem Altar, jedes einzeln.
Das Schächten, das Sprengen [des Blutes], das Abwischen der Eingeweide und das Räuchern der Fette verdrängen den Schabbat, doch die übrigen Tätigkeiten verdrängen den Schabbat nicht. Und so bringt man das Pessach nicht nach Hause, wenn [der Tag] auf einen Schabbat fällt, sondern eine Gruppe bleibt mit ihren Pessach-Opfern am Tempelberg, eine zweite Gruppe setzt sich in den „Chejl“ [ein umliegender Bereich noch innerhalb des Tempelbezirkes], und die dritte Gruppe bleibt an ihrem Platz. Nach Einbruch der Dunkelheit gingen sie [an ihre Plätze] und rösteten ihre Pessach-Opfer.
In drei Gruppen wird das Pessach geschächtet, und keine der Gruppen umfasst weniger als 30 Leute. Wenn die erste Gruppe hereinkommt und sie den Hof füllt, wird er geschlossen. Und während man schächtet und die Teile darbringt, rezitieren [die Leviim] das Hallel. Wenn sie es beendet hatten, bevor alle geopfert hatten, wiederholten sie es, und wenn sie wiederholt hatten, rezitierten sie es [bei Bedarf] ein drittes Mal. Zu jeder Rezitation wurden drei Fanfaren geblasen: Teki'a-Teru'a-Teki'a.
Als sie das Opfer beendet hatten, wurde der Hof geöffnet, die erste Gruppe ging hinaus, die zweite trat ein, man schloss die Tore des Hofes; als sie fertig waren, öffnete man, die zweite Gruppe ging hinaus, und die dritte trat ein, alle mit der gleichen Handlung.
Nachdem alle hinausgegangen waren, wusch man den Hof, sogar am Schabbat, von der Verschmutzung durch das Blut, das dort war. Und wie ging das Waschen vor sich? Die Wasserleitung ging durch den Hof durch, und hatte einen Ausgang vom Hof weg. Wenn man den Boden spülen wollte, verschloss man den Ausgang, und die Leitung füllte sich entlang ihres gesamten Randes, bis das Wasser [über seine Leitung] stieg und von da und von dort überging, und alles Blut und allen Schmutz, der im Hof war, aufnahm. Und danach öffneten sie die Stelle des Ausgange, und alles ging hinaus, so dass der Boden sauber und klar verblieb. Dies ist die Ehre des Tempels.
Und wenn festgestellt wurde, dass das Pessach untauglich war, wurde es ihm nicht angerechnet, bis er ein neues brachte.