Maggid - Die Nacherzählung der Pessach Geschichte |
Die Mazzot werden teilweise aufgedeckt und man spricht:
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Dies ist das Brot der Armut, das unsere Väter in Ägypten gegessen haben. Wer hungrig ist, komme und esse. Wer in Not ist, komme und feiere Pessach. Dieses Jahr sind wir hier – im nächsten Jahr im Land Israel. Dieses Jahr sind wir Sklaven – nächstes Jahr freie Menschen. |
Die Mazzot werden zugedeckt. Der Teller mit den Mazzot wird auf die Seite gelegt und man füllt den Becher zum zweiten Mal mit Wein, trinkt jedoch noch nicht. Jetzt ist es die Aufgabe eines Kindes "Ma Nischtana?" zu fragen
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Wodurch wird diese Nacht von allen übrigen Nächten unterschieden? In jeder anderen Nacht brauchen wir nicht einzutunken, nicht einmal ein Mal – diese Nacht zwei Mal? In jeder anderen Nacht essen wir Gesäuertes und Ungesäuertes – diese Nacht nur Ungesäuertes? In jeder anderen Nacht essen wir allerlei Kräuter – diese Nacht nur Bitterkraut? In jeder anderen Nacht essen wir sitzend oder angelehnt – diese Nacht alle angelehnt? |
Der Teller mit den bedeckten Mazzot wird auf seinen Platz zurückgestellt, diese wieder teilweise aufgedeckt und man fährt mit der Geschichte fort:
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Sklaven waren wir einst dem Pharao in Ägypten. Da führte uns G-TT, unser G-tt, von dort heraus – mit starker Hand und ausgestrecktem Arm. Und hätte der Heilige, gesegnet sei Er, unsere Väter nicht aus Ägypten geführt, wären wir und unsere Kinder und unsere Kindeskinder Sklaven dem Pharao in Ägypten geblieben. Und wären wir auch alle Weise, mit Einsicht begabt, erfahren und Kenner der Tora, es bliebe dennoch unsere Pflicht, vom Auszug aus Ägypten zu erzählen. Wer viel vom Auszug aus Ägypten erzählt, ist zu loben. |
Einst saßen Rabbi Elieser und Rabbi Jehoschua und Rabbi Elasar ben Asarja und Rabbi Akiwa und Rabbi Tarfon beim Seder in Bnej Brak und erzählten vom Auszug aus Ägypten – bis ihre Schüler kamen und ihnen sagten: "Lehrer, es ist die Zeit für das morgendliche Lesen des Schma Jisrael [gekommen]." Rabbi Elasar ben Asarja sagte: "Siehe, ich bin wie ein Siebzigjähriger, doch es ist mir nicht gelungen [zu beweisen], dass der Auszug aus Ägypten auch in der Nacht zu erwähnen ist – bis es Ben Soma ausgelegt hat. 'Denn es heißt (Dwarim 16:3): "Damit du denkst an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten alle Tage deines Lebens." "Tage deines Lebens" [steht für]: die Tage. "Alle Tage deines Lebens" [schließt auch] die Nächte [mit ein].'" Die Weisen aber sagen: "Tage deines Lebens": [bedeutet] diese Welt, "alle Tage deines Lebens" [schließt] die Zeit des Moschiachs [mit ein]." |
Gesegnet ist der Allgegenwärtige, gesegnet ist Er. Gesegnet, der die Tora Seinem Volk Israel gegeben hat. Gesegnet ist Er. Von vier Kindern spricht die Tora: Von einem Gelehrten, von einem Bösen, von einem Naiven und von einem, der nicht zu fragen weiß. Was sagt der Gelehrte? (Dwarim 6:21) "Was sind die Zeugnisse, die Gesetze und die Rechtsnormen, die G-TT, unser G-tt, Euch befohlen hat?" – Erkläre ihm auch betreffend den Vorschriften des Pessach: "Nach dem Pessachmahl reicht man keinen Nachtisch mehr." Was sagt der Böse? (Schmot 12:26) "Was soll euch dieser Dienst?" "Euch" - nicht ihm. Da er sich aus der Gemeinschaft ausschließt, leugnet er die Basis. Mache auch du ihm die Zähne stumpf und sage ihm (Schmot 13:8): "'Um dessentwillen, was G-TT für mich getan hat, bei meinem Auszug aus Ägypten.' 'Für mich', aber nicht für ihn. Wäre er dort gewesen, wäre er nicht erlöst worden!" Was sagt der Naive?: "Was ist das?" Zu ihm sollst du sagen: "Mit starker Hand hat G-TT uns aus Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, geführt (Schmot 13:14)." Den, der nicht zu fragen weiß, den erwecke du, wie es heißt: "Erzähle deinem Kind an jenem Tag und sage ihm (Schmot 13:8): 'Für dieses, tat G-TT für mich [die Wunder], als ich aus Ägypten zog.'" Man könnte meinen, vom Neumond [des Monats Nissan an soll man bereits erzählen]. Darum sagt die Tora: "An jenem Tag." Wenn "an jenem Tag", könnte man meinen, schon am Tag. Darum sagt die Tora: "Für dieses." "Dieses" kann ich nur sagen, wenn Mazza und Maror vor dir bereitet sind. Ursprünglich waren unsere Väter Götzendiener, jetzt aber hat uns der Allgegenwärtige Seinem Dienst nahegebracht, wie es heißt (Jehoschua 24:2): "Jehoschua sagte zum ganzen Volk: So hat G-TT, der G-tt Israels, gesagt: 'Jenseits des Stromes wohnten eure Väter von jeher, Terach, der Vater Awrahams und der Vater Nachors, und sie dienten fremden Göttern. Da nahm Ich euren Vater, den Awraham, von Jenseits des Stromes und führte ihn durch das ganze Land Kenaan. Und Ich vermehrte seine Nachkommen und gab ihm den Jizchak. Dem Jizchak gab ich den Jakow und den Esaw. Dem Esaw gab ich das Seïr-Gebirge, es in Besitz zu nehmen. Doch Jakow und seine Söhne zogen nach Ägypten hinab.'" Gesegnet, der Israel Sein Versprechen hält, gesegnet ist Er, denn der Heilige, gesegnet ist Er, hat das Ende vorausbestimmt, zu tun wie er unserem Vater Awraham beim Bund zwischen den Stücken vorhergesagt hatte. Wie es heißt: "Er sagte zu Awraham: 'Wissen sollst du, dass deine Nachkommen Fremde sein werden in einem Land, das ihnen nicht gehört. Man wird sie zu Sklaven machen und sie peinigen vierhundert Jahre. Doch auch das Volk, dem sie dienen, werde Ich richten, und danach werden sie ausziehen mit großem Besitz.'" |
Rabbi Isaac Luria zufolge, hebt man hier den Becher mit Wein für den folgenden Absatz in die Höhe und bedeckt die Mazzot.
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Und dies ist es, was unsern Vätern und uns beigestanden ist, - denn nicht einer allein ist aufgestanden, um uns zu vernichten, sondern in jeder Generation steht man gegen uns auf, um uns zu vernichten. Doch der Heilige, gesegnet ist Er, rettet uns aus ihrer Hand. |
Man stellt den Becher mit Wein wieder auf den Tisch und deckt die Mazzot auf.
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Geh und lerne, was Lawan, der Aramäer, unserm Vater Jaakow antun wollte. Denn Pharao beschloß nur, die männlichen Kinder zu töten, Lawan aber wollte alles ausrotten. Denn es heißt (Dwarim 26:5): "Der Aramäer wollte meinen Vater vernichten. Dieser zog hinab nach Ägypten, hielt sich dort als Fremder auf – eine geringe Zahl. Und er wurde dort zu einem großen starken und zahlreichen Volk." "Er zog hinab nach Ägypten" - gezwungen durch g-ttlichen Befehl. "Er hielt sich dort als Fremder auf" - dies lehrt, dass unser Vater Jakow nicht nach Ägypten zog um sich dort dauernd niederzulassen, sondern um [kurze Zeit] dort zu verweilen. Denn es heißt (Bereschit 47:4): "Sie sagten zu Pharao: 'Um im Land [vorübergehend] zu verweilen, sind wir gekommen, denn es gibt keine Weide mehr für die Schafe deiner Knechte, denn schwer ist die Hungersnot im Land Kenaan. Lass bitte deine Knechte jetzt im Lande Goschen wohnen.'" "Eine geringe Zahl" - wie es heißt (Dwarim 18:22): "Mit siebzig Seelen zogen deine Väter nach Ägypten, und nun hat dich G-TT, dein G-tt, so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel." "Er wurde dort zu einem Volk" - das lehrt, dass sie ihre Eigenständigkeit behielten. "Groß und stark" - wie es heißt (Schmot 1:7): "Die Kinder Israels waren fruchtbar, breiteten sich aus, vermehrten sich und wurden außerordentlich stark, das Land wurde voll von ihnen." "Zahlreich" - wie es heißt (Jecheskel 16:7): "Zahlreich wie die Pflanzen des Feldes habe Ich dich gemacht, vermehrt hast du dich und bist groß geworden und bist gekommen in feinstem Schmuck, Brüste reiften und dein Haar spross – doch du warst nackt und bloß." |
"Die Ägypter taten uns Böses an, sie quälten uns und legten uns harte Arbeit auf (Dwarim 26:6)." "Die Ägypter taten uns Böses an," - wie es heißt (Schmot 1:10): "Lasst uns listig gegen [das Volk] vorgehen, - es könnte sich sonst vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, könnte es sich unseren Feinden anschließen und gegen uns kämpfen, und es könnte aus dem Land ziehen." "Sie quälten uns" - wie es heißt (Schmot 1:11): "Sie setzten über sie Steuereintreiber, um sie mit ihrer Lastarbeit zu quälen. Und sie bauten dem Pharao die Vorratsstädte Pitom und Ramses." |
"Und legten uns harte Arbeit auf" - wie es heißt (Schmot 1:13): "Die Ägypter knechteten die Kinder Israels mit Härte. Sie verbitterten ihnen das Leben mit harter Arbeit, mit Lehm und Ziegeln und aller Arbeit auf dem Feld – alle die Arbeit, die sie ihnen aufbürdeten mit Härte." "Da schrien wir zu G-TT, dem G-tt unserer Väter, und G-TT hörte unsere Stimme und Er sah unser Elend, unsere Mühsal und unsere Bedrängnis (Dwarim 26:7)." "Da schrien wir zu G-TT, dem G-tt unserer Väter" - wie es heißt (Schmot 2:23): "Es war in jener langen Zeit, da starb der König von Ägypten, und die Kinder Israel seufzten wegen der Knechtschaft und sie schrien, ihr Klagen stieg zu G-tt auf, von der Knechtschaft." "Und G-TT hörte unsere Stimme" - wie es heißt (Schmot 2:24): "G-tt hörte ihr Stöhnen, und G-tt gedachte Seines Bundes mit Awraham, Jizchak und Jaakow." |
"Und Er sah unser Elend" - das ist die Zerstörung des Ehelebens, wie es heißt (Schmot 2:25): "G-tt sah die Kinder Israels und G-tt wusste [auch das Verborgene]." "Unsere Mühsal" - das sind die Söhne, wie es heißt (Schmot 1:22): "Jeden neugeborenen Sohn sollt ihr in den Fluss werfen, und jede Tochter könnt ihr leben lassen." "Und unsere Bedrängnis" - das ist die Bedrückung, wie es heißt (Schmot 3:9): "Ich habe auch die Bedrängnis gesehen, mit der die Ägypter sie bedrängten." "G-TT führte uns aus Ägypten mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, mit großer Erhabenheit, und mit Zeichen und Wundern (Dwarim 26:8)." "G-TT führte uns aus Ägypten" - Nicht ein Engel, nicht ein Seraph, und nicht ein Bote. Sondern G-tt, gesegnet sei Er, in seiner Herrlichkeit! Er selbst, wie es heißt: - "Ich werde durch das Land Ägypten ziehen in dieser Nacht und werde erschlagen jeden Erstgeborenen im Land Ägypten, von Mensch bis Vieh, und an allen Götzen Ägyptens werde ich Gericht üben. Ich, G-TT." (Schmot 12:12) "Ich werde durch das Land Ägypten ziehen." Ich, nicht ein Engel. "Ich werde erschlagen jeden Erstgeborenen." Ich, nicht ein Seraph. "Alle Götzen Ägyptens werde ich mit einem Strafgericht heimsuchen." Ich, kein Bote. "Ich, G-TT." Ich bin es, kein anderer. |
"Mit starker Hand" - das ist die Pest, wie es heißt (Schmot 9:3): "Die Hand G-TTes wird gegen dein Vieh auf dem Feld sein, gegen die Pferde, die Esel, die Kamele, gegen Rind und Kleinvieh, eine sehr schwere Pest." "Und ausgestrecktem Arm" - das ist das Schwert, wie es heißt (Divrej haJamim I, 21:16): "Das gezückte Schwert in seiner Hand, ausgestreckt über Jerusalem." "Und mit großer Erhabenheit" - dies ist die Offenbarung der Schechina (die g-ttliche Gegenwart), wie es heißt (Dwarim 4:34): "Hat G-tt je das Wunder getan, ein Volk aus der Mitte eines andern Volkes herauszunehmen mit Prüfungen, mit Zeichen und Wundern, mit Krieg und starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit großen erhabenen Erscheinungen, wie all das, was G-TT, euer G-tt in Ägypten vor euren Augen getan hat?" "Und mit Zeichen" - das ist der Stab, wie es heißt (Schmot 4:17): "Diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du die Zeichen vollbringen wirst." "Und Wundern" - das ist das Blut, wie es heißt (Joel 3:3): "Ich werde Wunder geschehen lassen im Himmel und auf der Erde - |
Während man die folgenden Worte: Blut, und Feuer und Rauchsäulen spricht, schüttet man bei jedem Wort ein wenig Wein in ein zweites Gefäß. Tunken Sie nicht ihren Finger in den Wein um ein wenig davon abzusondern, sondern schütten Sie diesen in ein gebrochenes oder Wegwerfgefäß. (Bedenken Sie, dass der ausgeschüttete Wein hier die Bestrafung symbolisiert. Der im Becher verbleibende Wein wird dadurch "Wein der uns Freude bereitet".)
Blut, und Feuer und Rauchsäulen." |
Eine andere Erklärung: "Mit starker Hand" - das sind zwei [Symbole für Plagen], "mit ausgestrecktem Arm" - zwei, "mit großer Erhabenheit" - zwei, "mit Zeichen" - zwei, "und mit Wundern" - zwei. Das sind die zehn Plagen, die der Heilige, gesegnet ist Er, über die Ägypter in Ägypten gebracht hat. Das sind sie: |
Wie oben erwähnt, schüttet man beim Erwähnen jeder der zehn Plagen ein bisschen Wein aus seinem Becher (und denkt dabei an das oben erwähnte).
Blut. Frösche. Ungeziefer. Wilde Tiere. Pest. Aussatz. Hagel. Heuschrecken. Finsternis. Das Erschlagen der Erstgeburt. Rabbi Jehuda fasste die Plagen in drei Abkürzungen zusammen: Schütten Sie beim Sprechen der drei Abkürzungen jeweils ein bisschen Wein in das Gefäß.
DeZaCh (Blut, Frösche, Ungeziefer); ADaSch (Wilde Tiere, Pest, Aussatz); Be'AChaB (Hagel, Heuschrecken, Finsternis, Erstgeborene). Füllen Sie den Becher wieder mit Wein auf. (Der ausgeschüttete Wein wird entsorgt.)
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Rabbi Jossi, der Galiläer, sagt: "Woher wissen wir, dass die Ägypter in Ägypten von zehn Plagen heimgesucht worden sind, am Meer aber von fünfzig? In Ägypten heißt es: 'Die Magier sagten zu Pharao (Schmot 8:15): "Ein Finger G-ttes ist es."' Am Meer heißt es (Schmot 14:31): 'Israel sah die große Hand, mit der G-TT die Ägypter getroffen hatte. Da fürchtete das Volk G-TT, und es hatte Vertrauen in G-TT und in Mosche, Seinen Diener.' Wieviel Plagen waren es mit 'dem Finger'? Zehn Plagen! Daraus folgt: In Ägypten trafen sie zehn Plagen und am Meer fünfzig." Rabbi Elieser sagt: "Woher wissen wir, dass jede einzelne Plage, die der Heilige, gesegnet ist Er, über die Ägypter in Ägypten brachte, vier Plagen entsprach? Es heißt (Tehillim 78:49): 'Er schickte gegen sie Seine Zornesglut: Zorn, Wut, Not und eine Gesandtschaft böser Engel': 'Zorn' ist eines, 'Wut': zwei, 'Not': drei, 'eine Gesandtschaft böser Engel': vier. Folglich wurden sie in Ägypten von vierzig Plagen heimgesucht, und am Meer von zweihundert." Rabbi Akiwa sagt: "Woher wissen wir, dass jede einzelne Plage, die der Heilige, gesegnet ist Er, über die Ägypter in Ägypten brachte, aus fünf Plagen bestand? Es heißt: 'Er schickte gegen sie Seine Zornesglut, Zorn, Wut, Not und eine Gesandtschaft böser Engel': 'Zornesglut' ist eines, 'Zorn': zwei, 'Wut': drei, 'Not': vier und 'eine Gesandtschaft böser Engel': fünf. Folglich trafen sie in Ägypten fünfzig Plagen und am Meer zweihundertfünfzig." |
Wie zahlreich sind die Stufen der Güte des Allgegenwärtigen über uns: Die 14 Strophen des Dajenu sollten ohne Unterbrechung rezitiert werden.
Hätte Er uns aus Ägypten herausgeführt, aber keine Strafe über sie verhängt, es hätte uns genügt! Um wieviel größer und reichhaltiger ist des Allgegenwärtigen Güte zu uns: Er hat uns aus Ägypten herausgeführt, hat Strafe über sie verhängt, hat ihre Götzen bestraft, hat ihre Erstgeborenen getötet, hat uns ihr Vermögen gegeben, hat für uns das Meer gespalten, hat uns im Trocken hindurchgeführt, hat unsere Feinde darin versinken lassen, hat vierzig Jahre für unseren Unterhalt in der Wüste gesorgt, hat uns mit Manna ernährt, hat uns den Schabbat gegeben, hat uns an den Berg Sinai geführt, hat uns die Tora gegeben, hat uns ins Land Israel gebracht, und uns das Heiligtum (Bejt Hamikdasch) erbaut um alle unsere Sünden zu sühnen. |
Rabban Gamliel pflegte zu sagen: "Wer am Pessach die folgenden drei Dinge nicht erklärt, hat seine Pflicht nicht erfüllt, nämlich: |
Pessach (das Pessachopfer), |
Pessach - Das Pessachopfer, das unsere Vorfahren gegessen haben, solange der Bejt Hamikdasch stand. - Was bedeutet es? Weil der Heilige die Häuser unserer Väter überschritten hat, wie es heißt: "Ihr sollt sagen, 'es ist ein Pessach-Schlachtopfer für G-TT, weil Er hinüberschritt über die Häuser der Kinder Israels in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser rettete.' Es verneigte sich das Volk und verbeugte sich." (Schmot 12:27) |
Man nimmt die zerbrochene zweite Mazza und die dritte Mazza in die Hand und spricht (Bei dem mit einem Sternchen versehenen Wort lässt man die Mazzot wieder los):
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Diese Mazza, die wir essen - was bedeutet sie? Weil* der Teig unserer Väter nicht Zeit hatte zu säuern, bis der König aller Könige, der Heilige, gesegnet ist Er, ihnen erschien und sie erlöste, wie es heißt: "Sie backten aus dem Teig, den sie aus Ägypten mitgenommen hatten, ungesäuerte Brote. Er war noch nicht gesäuert, denn sie wurden aus Ägypten vertrieben und konnten nicht warten. Auch Proviant hatten sie nicht vorbereitet." (Schmot 12:39) |
Berühren Sie den Maror und Chaseret während Sie den ersten Teil des nächsten Abschnittes sagen und lassen Sie beides bei dem Wort mit dem Sternchen wieder los.
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Dieses Maror, das wir essen - was bedeutet es? Weil* die Ägypter das Leben unserer Vorfahren verbittert haben, wie es heißt: "Sie verbitterten ihnen das Leben mit harter Arbeit, mit Lehm und Ziegeln und aller Arbeit auf dem Feld – alle die Arbeit, die sie ihnen aufbürdeten mit Härte." In jeder Generation soll der Mensch sich betrachten, als sei er selbst aus Ägypten ausgezogen. Wie es heißt (Schmot 13:8): "Du sollst erzählen deinem Sohn an diesem Tag, sagend: 'Dafür hat G-TT mir [Wunder] getan, bei meinem Auszug aus Ägypten.'" Nicht alleine unsere Väter hat der Heilige, gesegnet ist Er, erlöst, auch uns hat Er mit ihnen zusammen erlöst, wie es heißt (Dwarim 6:23): "Uns hat Er von dort herausgeführt, um uns zu führen und uns das Land zu geben, das Er unseren Vätern versprochen hat." |
Man bedeckt die Mazza und erhebt den Becher. Halten Sie den Becher für den nächsten Abschnitt in der Hand.
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Darum sind wir verpflichtet zu danken, zu preisen, zu rühmen, zu verherrlichen, zu erheben, zu ehren, zu loben, zu erhöhen und zu besingen den, der unsern Vätern und uns allen diese Wunder getan hat. Er hat uns herausgeführt aus Knechtschaft in die Freiheit, aus Kummer zur Freude, aus Trauer zum Festtag, aus Dunkelheit in großes Licht, aus Sklaverei in die Erlösung – lasst uns sagen vor Ihm ein neuen Gesang, Halleluja. Stellen Sie den Becher wieder auf den Tisch.
Halleluja - Preist, Diener G-TTes, preist den Namen G-TTes. Es sei gesegnet der Name G-TTes von nun an und für immer. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird der Name G-TTes gepriesen. Hoch über allen Völkern ist G-TT, über die Himmel [reicht hinaus] Seine Herrlichkeit. Wer ist wie G-TT, unser G-tt, der in der Höhe thront? Der tief hernieder schaut, zu beachten den Himmel und die Erde! Er erhebt aus dem Staub den Armen, erhöht aus dem Schutt den Wehrlosen, - um ihn neben die Edlen zu setzen, neben die Edlen seines Volkes. Er lässt die Unfruchtbare zur fröhlichen Mutter von Kindern werden, Halleluja. Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakows aus dem fremden Volk, da wurde Jehuda sein Heiligtum, Israel sein Reich. Das Meer sah es und floh, der Jordan wich zurück, die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Schafe. Was ist dir, Meer, dass du fliehst, Jordan, dass du zurückweichst, ihr Berge, dass ihr hüpft wie Widder, ihr Hügel, wie junge Schafe? Vor dem Herrn erbebe, Erde, vor dem G-tt Jaakows, der den Felsen verwandelt in einen Wasserteich, Kieselsteine zu Wasserquellen. Gesegnet bist Du, G-TT, unser G-tt, König des Universums, der uns und unsere Vorfahren aus Ägypten erlöst hat und uns diese Nacht hat erreichen lassen, um in ihr Mazza und Maror zu essen. So bringe uns, G-TT, unser G-tt und G-tt unserer Väter, zu weiteren Festzeiten und Feiertagen, die uns zu Frieden bringen werden, uns freuend am Aufbau Deiner Stadt und frohlockend in Deinem Dienst (im Bejt Hamikdasch); dort werden wir (Anmerkung: zu jeder Zeit, außer Samstagnacht, spricht man:)
von den Schlacht- und den Pessachopfern (Falls der Seder auf Samstagnacht fällt, spricht man:)
von den Pessach- und den Schlachtopfern essen, deren Blut Dir zum Wohlgefallen die Wände deines Altars berührt. Und wir werden Dir danken in einem neuen Gesang für unsere Erlösung und die Befreiung unserer Seele. Gesegnet bist Du, G-TT, der Israel erlöst hat. |
Man spricht folgenden Segen und trinkt den Wein angelehnt auf die linke Seite:
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Gesegnet bist Du, G-TT, unser G-tt, König des Universums, der die Frucht des Weinstocks erschaffen hat. |
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