Eine schnelle Übersicht über die Schritte des Seders; drücken Sie auf "Drucken" und Sie haben eine schnelle Anleitung für den Seder.

In den Fußstapfen unserer Vorväter

Beim Seder sollte sich jeder selbst betrachten, als würde er aus Ägypten ausziehen. Mit unseren Patriarchen Abraham, Jizchak und Jakow beginnend, erzählen wir den Abstieg des jüdischen Volkes nach Ägpyten erneut und gedenken seinem Leid und seiner Unterdrückung. Wir sind bei ihnen als G-tt die 10 Plagen herabsendet, um den Pharao und sein Volk zu bestrafen und folgen ihnen auf ihrem Weg aus Ägypten und überqueren mit ihnen das Schilfmeer. Wir erleben die wundersame Hand G-ttes, wenn das Wasser sich teilt, um die Israeliten hindurch zu lassen und zurückkehrt, um die ägyptischen Heerscharen zu ertränken.

Kadesch - die Segnung

Der Seder beginnt mit der Rezitation des Kiddusch, der die Heiligkeit des Feiertages ausruft. Dies geschieht über einen Becher Wein - der erste der vier Weinbecher, die wir trinken werden, während wir (angelehnt) beim Seder sind.

Die vier Becher Wein

Warum vier Becher? Im Zusammenhang mit unserer Befreiung aus Ägypten verwendet die Tora vier Begriffe der Freiheit oder Befreiung (siehe Exodus 6:6-7). Außerdem hatten die Kinder Israel vier große Tugenden, selbst im Exil: (1) sie änderten ihre hebräischen Namen nicht; (2) sie sprachen weiterhin ihre eigene Sprache, Hebräisch; (3) sie blieben in hohem Maße moralisch; (4) sie blieben sich untereinander treu.

Wein wird verwendet, weil er ein Symbol der Freude ist.

Warum wir uns anlehnen

Während wir die vier Becher trinken und Mazza essen, lehnen wir uns links an, um die Tatsache hervorzuheben, dass wir ein freies Volk sind. In der Antike hatten nur freie Völker den Luxus, sich beim Essen anlehnen zu dürfen.

Urchaz - Veredelung

Wir waschen unsere Hände auf dieselbe, rituell vorgeschriebene Art und Weise, bevor wir essen - allerdings ohne den gebräuchlichen Segen.

Der nächste Schritt des Seders, Karpas, bedarf das Eintauchen des Essens in Wasser, was bedeutet, das laut jüdischem Gesetz entweder das Essen mit einem Utensil gegessen wird oder die Hand durch Waschen gereinigt wurde. Beim Seder entscheiden wir uns für den selteneren Brauch, um die Neugierde des Kindes zu erregen.

Karpas - der "Appetizer"

Ein kleines Stück Zwiebel bzw. gekochter Kartoffel wird in Salzwasser getunkt und gegessen (nach dem Segen über Gemüse).

Das Karpas in Salzwasser zu tunken ist eine Tat der Freiheit und Freude, was die Neugierde des Kindes noch mehr erregt.

Das hebräische Wort "Karpas" spielt auf die zermürbende Arbeit an, die von den 600.000 Juden in Ägypten verrichtet wurde - vorausgesetzt, man liest es rückwärts [Samech gleicht dem numerischen Wert 60 (60 mal 10,000), währen die letzten drei Worte, "perech," "harte Arbeit" bedeuten.]

Das Salzwasser repräsentiert die Tränen unserer Vorfahren in Ägypten.

Jachaz - das Brechen der Mazza

Die mittlere Mazza des Sedertellers wird in 2 Stücke zerbrochen. Der größere Teil wird zur Seite gelegt und später als Afikoman verwendet. Diese ungewöhnliche Tat erregt nicht nur wieder einmal die Aufmerksamkeit des Kindes, sondern erinnert an G-ttes Spaltung des Schilfmeeres, das den Kindern Israel gestattete, trockenen Fußes das Meer zu überqueren. Der kleinere Teil der mittleren Mazza wird wieder auf den Sederteller gelegt. Diese zerbrochene, mittlere Mazza symbolisiert Demut und wird später als "Brot der Armut" verspeist.

Maggid - die Haggada

An dieser Stelle werden die Armen zum Seder eingeladen. Die Sederablage wird beiseite geschafft, ein zweiter Becher Wein wird gefüllt und das Kind, das nun vor Neugier platzt, stellt die altehrwürdige Frage: "Ma nischtana haLaila hase mekol ha lejlot? Warum ist diese Nacht anders als alle anderen?" Warum nur Mazza? Warum das Eintunken? Warum die bitteren Kräuter? Warum entspannen wir uns und lehnen auf Kissen als wären wir Könige?

Die Fragen des Kindes lösen eine der bedeutendsten Gebote Pessachs aus, das den Höhepunkt der Seder-Zeremonie darstellt: die Haggada, das Erzählen der Geschichte des Auszugs aus Ägypten. Die Antwort beinhaltet einen kurzen Abriss der Geschichte, eine Beschreibung des Leids, das den Israeliten auferlegt wurde, eine Auflistung der Plagen, die die Ägypter heimsuchten und eine Aufzählung der Wunder, die der Allmächtige für die Erlösung Seines Volkes vollbrachte.

Rochza - Waschen vor dem Mahl

Nach Abschluss des ersten Teils der Haggada durch Trinken (angelehnt) des zweiten Bechers Wein, werden die Hände erneut gewaschen - diesmal mit dem gebräuchlichen Segen, wie er sonst vor dem verspeisen von Brot rezitiert wird.

Mozi Mazza

Wir essen die Mazza.

Mit drei Mazzot in der Hand (das zerbrochene Stück zwischen 2 Ganzen haltend), rezitieren wir den gebräuchlichen Segensspruch über Brot. Danach lassen wir die untere Mazza wieder auf den Teller fallen und halten die obere sowie die zerbrochene Mazza, während wir den besonderen "Al achilat Mazza" - Segen sprechen. Dann brechen Sie mindestens 30g von jeder Mazza ab und essen angelehnt beide Stücke zusammen.

Maror - die bitteren Kräuter

Nehmen Sie mindestens 30g bitterer Kräuter. Tunken Sie diese in die Charoset, schüttlen Sie letzteres ab und sprechen Sie den Segen "Al achilat Maror." Essen Sie ohne anzulehnen.

Korech - das Sandwich

Den Brauch Hillels, des großen talmudischen Rabbiners, ehrend, verspeist man ein Sandwich mit Mazza und Maror. Brechen Sie 2 Stücke der unteren Mazza ab, die gemeinsam mindestens 30g ergeben sollten. Nehmen Sie erneut mindestens 30g bitterer Kräuter und tunken Sie diese in die Charoset. Platzieren Sie dies zwischen beide Mazzot, sagen Sie "Ke'in asah Hillel..." und essen Sie das Sandwich angelehnt.

Schulchan Orech - das Festessen

Nun wird das Feiertagsmahl seviert. Wir beginnen das Mahl mit einem hartgekochten Ei, das in Salzwasser getunkt wird.

Ein Rabbiner wurde einmal gefragt, warum die Juden an Pessach Eier essen. "Weil Eier Juden symbolisieren", antwortete der Rabbiner. "Umso mehr das Ei verbrannt oder gekocht wird, desto härter wird es."

Anmerkung: der Hühnerhals wird nicht beim Seder gegessen.

Zafun - aus dem Versteck

Nach dem Mahl, wird die halbe Mazza, die "versteckt" wurde und für den Afikoman (Dessert) beiseite gelegt wurde, herausgeholt und gegessen. Es symbolisiert das Pessachlamm, das am Ende des Mahls verspeist wurde.

Jeder sollte angelehnt vor Mitternacht mindestens 45 g Mazza gegessen haben. Nach dem verspeisen des Afikoman essen oder trinken wir nichts mehr, außer den beiden verbliebenen Bechern Wein.

Barech - Segen nach dem Mahl

Ein dritter Becher wird aufgefüllt und das Tischgebet gesprochen. Nach dem Tischgebet sprechen wir den Segen über Wein und trinken angelehnt den dritten Becher.

Nun füllen wir den Becher Elijahus sowie unsere Becher mit Wein. Wir öffnen die Tür und rezitieren die Passage, die eine Einladung an den Propheten Elijahu, den Vorboten der Ankunft des Maschiach, unseres gerechten Messias, darstellt.

Hallel - Loblieder

An dieser Stelle, bei der wir den Allmächtigen und Seine einzigartige Führung des jüdischen Volkes anerkannt haben, gehen wir noch weiter und singen Seine Huldigungen als Herrscher des gesamten Universums.

Nach der Rezitation des Hallel sprechen wir erneut den Segen über Wein und trinken angelehnt den vierten Becher.

Nirza - Annahme

Nachdem wir den Seder korrekt ausgeführt haben, so sind wir gewiss, dass dieser vom Allmächtigen freudig angenommen wurde. Dann sagen wir "Leschana haba'ah biJeruschalajim - Nächstes Jahr in Jerusalem."