Psalm 39
David klagt über sein Leiden. Aber nicht das Leiden an sich schmerzt ihn, sondern er ist betrübt, weil es sein Tora-Studium behindert. Denn die Tage des Menschen sind gezählt, „und wenn nicht jetzt, dann wann (wird er studieren)?“ Denn er könnte sterben, schon heute oder morgen. Er bittet darum, dass sein Leiden aufhört, damit er die Tora studieren kann, um einen Platz in der kommenden Welt zu erwerben.
1. Dem Sangmeister, auf dem Jedutun, ein Psalm von David.
2. Ich habe gesagt, meinen Weg will ich hüten, um nicht mit meiner Zunge zu sündigen; meinen Mund will ich mit einem Schloss hüten, während der Frevler vor mir ist.
3. Ich verstummte in Schweigen, schwieg vom Guten, obwohl mein Schmerz durchdringend war.
4. Heiß war mein Herz in meinem Inneren, ein Feuer brannte in mir drinnen, als ich mit meiner Zunge sprach.
5. Lass mich wissen, Ewiger, wann mein Ende kommt, und das Maß meiner Tage, damit ich weiß, wann ich aufhöre.
6. Wie Handbreiten hast Du meine Tage gemacht, und sie sind wie ein Nichts gegen Dich. Wie lauter Unnützes stehen alle Menschen da. Sela.
7. In der Dunkelheit geht der Mensch einher, um Unnötiges lärmen sie; er häuft Reichtümer an und weiß nicht, wer sie ernten wird.
8. Und nun, was erhoffe ich mir, mein Herr? Meine Zuversicht gilt Dir.
9. Rette mich von all meinen Verbrechen, mach’ mich nicht zum Spott des Niederträchtigen.
10. Ich bin stumm, meinen Mund öffne ich nicht, denn Du hast es getan.
11. Nimm Deine Plage von mir weg, vom Angriff Deiner Hand bin ich zerstört.
12. Als Strafe für eine Missetat züchtigst Du den Menschen, wie eine Motte lässt Du alles zerfallen, was ihm kostbar ist. Aber jeder Mensch ist nichts als nichtig. Sela.
13. Hör’ mein Gebet, Ewiger, vernimm mein Schreien; schweig’ nicht zu meinen Tränen, denn ein Fremder bin ich mit Dir, ein Beisasse wie all meine Väter.
14. Lass ab von mir, dass ich mich erhole, bevor ich gehe und nicht mehr bin.
Miriam Magall war eine deutsch-israelische Publizistin. Für Chabad Berlin hat sie in den Jahren von 2014 bis kurz vor ihrem Tod 2017 den
Siddur Tehillat Haschem und die Tehillim Ohel Josef Jizchak in modernem Deutsch übersetzt. Die Tehillim sind
käuflich bei Chabad Berlin erhältlich.
Psalm 40
Hierin ist die Rede von den zahlreichen Wundern, die G-tt dem jüdischen Volk hat zuteil werden lassen, und es wird die Frage gestellt: „Wer kann Seine Macht beschreiben? Ich könnte davon berichten und über sie sprechen, aber es sind einfach zu viele, als dass man sie aufzählen könnte!“ Er erschuf die Welt und spaltete das Meer für Israel, [dennoch] verlangt Er keine Opfer, sondern möchte nur, dass wir auf Seine Stimme hören.
1. Dem Sangmeister, ein Psalm von David.
2. Meine Hoffnung setze ich in Dich, Ewiger, und Er neigte Sich mir zu und hörte meinen Schrei.
3. Und Er zog mich aus der Grube der brausenden Flut, aus dem Lehmschlamm und stellte meine Füße auf einen Fels, festigte meinen Schritt.
4. Und in meinen Mund gab Er ein neues Lied, einen Lobgesang meinem Gott; viele sehen und fürchten und vertrauen dem Ewigen.
5. Glücklich ist der Mensch, der sein Vertrauen in den Ewigen setzt und sich nicht den Hochmütigen zugewandt hat, noch denen, die nach der Lüge streben.
6. So viel hast Du getan, Ewiger, mein Gott; Deine Wunder und Gedanken gelten uns; mit Dir kann sich nichts vergleichen; soll ich davon sprechen und erzählen – es sind ihrer viel zu viele.
7. Du verlangst weder Schlachtopfer noch Speiseopfer, sondern Ohren hast Du mir geöffnet; weder Brandopfer noch Sühneopfer forderst Du.
8. Da sagte ich: „Schau’, ich komme mit einer Schriftrolle, für mich geschrieben.“
9. Deinen Willen zu erfüllen, Ewiger, ist mein Wunsch, und Deine Tora ist in meinen Eingeweiden.
10. Ich künde von Gerechtigkeit in einer großen Versammlung; meine Lippen schließe ich nicht. Das weißt Du, Ewiger.
11. Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen, von Deiner Treue und Rettung habe gesprochen, vor der großen Versammlung habe ich Deine Güte und Treue nicht verborgen.
12. Du bist der Ewige, vorenthalte mir nicht Dein Erbarmen; Deine Güte und Wahrheit bewahren mich für immer.
13. Denn unzähliges Übel umgibt mich; meine Missetaten holen mich ein, und ich kann nicht sehen; sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf, und mein Herz hat mich verlassen.
14. Möge es Dein Wunsch sein, Ewiger, mich zu retten, komm’ und hilf mir schnell, Ewiger!
15. Mögen jene zu Schanden werden und erröten, die mir nach der Seele trachten; jene zurückweichen und beschämt sein, die auf Böses für mich sinnen.
16. Und mögen sich jene, die über mich sagen „Ha! Ha!“, ihrer Schande wegen entsetzen.
17. Mögen dagegen all jene, die Dich suchen, jubeln und sich freuen, und die, die Deine Rettung suchen, mögen sie immer sagen: „Groß ist der Ewige!“
18. Und ich, ich bin arm und bedürftig; mein Herr denkt an mich, kommt mir zu Hilfe und ist meine Zuflucht; mein Gott, zögere nicht!
Miriam Magall war eine deutsch-israelische Publizistin. Für Chabad Berlin hat sie in den Jahren von 2014 bis kurz vor ihrem Tod 2017 den
Siddur Tehillat Haschem und die Tehillim Ohel Josef Jizchak in modernem Deutsch übersetzt. Die Tehillim sind
käuflich bei Chabad Berlin erhältlich.
Psalm 41
Dieser Psalm lehrt uns viele gute Eigenschaften und inspiriert uns, beim Verteilen von Spenden bedacht und bewusst vorzugehen – zu wissen, wem zuerst zu geben ist. Glücklich ist der Mensch, der an den Kranken denkt und für seine Bedürfnisse sorgt.
1. Dem Sangmeister, ein Psalm von David.
2. Glücklich ist der Mensch, der an den Armen denkt; am Tag des Unglücks rettet der Ewige ihn.
3. Der Ewige beschützt ihn und erhält ihn, glücklich wird er im Land gepriesen, und Du lieferst ihn nicht nach dem Wunsch seiner Feinde aus.
4. Der Ewige stützt ihn in seinem Krankenbett; während seiner Krankheit wendest Du sein Bett.
5. Ich sage: „Ewiger, vergib mir! Heile meine Seele, denn ich habe gegen Dich gesündigt!“
6. Meine Feinde sprechen schlecht über mich: „Wann stirbt er? Wann verschwindet sein Name?“
7. Und kommt er [mich] zu besuchen, spricht er falsch, denn sein Herz sammelt Missetaten; geht er nach draußen, spricht er davon.
8. Zusammen flüstern alle gegen mich, meine Hasser; gegen mich ersinnen sie das Böse:
9. „Unheil ist über ihn ausgeschüttet; jetzt, da er so daliegt, wird er nicht mehr aufstehen.“
10. Auch der mir Nahestehende, dem ich vertraut habe, der mein Brot aß, hebt die Ferse gegen mich.
11. Aber Du, Ewiger, sei mir gnädig! Lass mich wieder aufstehen, damit ich es ihnen vergelte!
12. Daran erkenne ich, dass Du Wohlgefallen an mir hast, denn mein Feind jubelt nicht über mich.
13. Und ich, in meiner Einfalt hast Du mich gestützt und mich für immer vor Dich gestellt.
14. Gesegnet sei der Ewige, der Gott Israels, in alle Ewigkeit. Amen und Amen!
Miriam Magall war eine deutsch-israelische Publizistin. Für Chabad Berlin hat sie in den Jahren von 2014 bis kurz vor ihrem Tod 2017 den
Siddur Tehillat Haschem und die Tehillim Ohel Josef Jizchak in modernem Deutsch übersetzt. Die Tehillim sind
käuflich bei Chabad Berlin erhältlich.
Psalm 42
Dieser Psalm weckt die Herzen der Kinder Israels, die nicht die gewaltige Zerstörung, den Verlust und das Unglück empfinden, vom Tisch ihres Vaters verbannt worden zu sein. Wären sie weise, würden sie ihr Glück in der Vergangenheit zu würdigen wissen, dass sie dreimal im Jahr voller Freude und mit großer Ehrfurcht kommen durften, um G-tt während der Feiertage zu erleben, frei von Widersachern und Störungen. Möge G-tt uns Gnade erweisen von jetzt bis in die Ewigkeit. Amen. Sela.
1. Für den Sangmeister, ein Maskil von Korachs Söhnen.
2. Wie ein Hirsch sehnsüchtig nach Wasserbächen schreit, so schreit meine Seele sehnsüchtig nach Dir, Gott.
3. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott; wann komme ich, um das Angesicht Gottes zu sehen?
4. Meine Träne ist mein Brot geworden; Tag und Nacht sagen sie mir: „Wo ist dein Gott?“
5. An diese erinnere ich mich, und ich schütte mir meine Seele aus, wie ich in überdachten Wagen [nach Jerusalem] zog; gemächlich wandelte ich mit ihnen zum Haus Gottes, mit jubelnder Stimme und voller Dank mit der feiernden Menge.
6. Warum bist du gebeugt, meine Seele? Und warum klagst du in mir? Hoffe auf Gott, denn ich will Ihm noch danken; Er ist die Rettung für mein Angesicht.
7. Mein Gott! Meine Seele ist betrübt darüber, weil ich mich noch an Dich im Land des Jordans und der Gipfel des Hermons, des Bergs Mizar erinnere.
8. Eine Flut ruft die andere beim Rauschen Deiner Wassergüsse, all Deine Brandungen und Deine Wogen, sie überfluten mich.
9. Am Tag befiehlt der Ewige Seine Güte, und des Nachts ist Sein Lied mit mir, ein Gebet an den Gott meines Lebens.
10. Sprechen will ich zu Gott, meinem Fels: „Warum hast Du mich vergessen? Warum muss ich betrübt unter dem Druck des Feindes gehen?“
11. Mit Mord[stoß] in meine Knochen höhnen mich meine Bedränger, wenn sie mich fragen, den ganzen Tag: „Wo ist dein Gott?“
12. Warum bist du gebeugt, meine Seele? Und warum klagst du in mir? Hoffe auf den Ewigen, denn ich will Ihm noch danken; Er ist die Rettung für mein Angesicht und mein Gott.
Miriam Magall war eine deutsch-israelische Publizistin. Für Chabad Berlin hat sie in den Jahren von 2014 bis kurz vor ihrem Tod 2017 den
Siddur Tehillat Haschem und die Tehillim Ohel Josef Jizchak in modernem Deutsch übersetzt. Die Tehillim sind
käuflich bei Chabad Berlin erhältlich.
Psalm 43
Ein bedeutungsvolles Gebet über die Größe der Probleme, die wir dank wenig frommer Völker ertragen mussten. Möge es G-ttes Wille sein, uns den Messias und den Propheten Elias zu schicken, der uns zum heiligen Tempel führt, damit wir dort wie in früherer Zeit Opfer darbringen können.
1. Richte mich, Gott, und führe meinen Streit gegen das unfromme Volk, befreie mich vom Mann des Trugs und der Ungerechtigkeit.
2. Denn Du bist der Gott meiner Zuflucht. Warum hast Du mich verlassen? Warum muss ich unter dem Druck meines Feindes betrübt einhergehen?
3. Schick’ Dein Licht und Deine Wahrheit, dass sie mich geleiten, mich an Deinen heiligen Berg bringen und zu Deinen Wohnungen.
4. Dann komme ich zum Altar Gottes, zum Gott der Freude meines Jubels, und danke Dir, Gott, mein Gott, mit der Zither.
5. Warum bist du gebeugt, meine Seele, und warum klagst du in mir? Hoffe auf den Ewigen, denn ich will Ihm noch danken; Er ist die Rettung für mein Angesicht und mein Gott.
Miriam Magall war eine deutsch-israelische Publizistin. Für Chabad Berlin hat sie in den Jahren von 2014 bis kurz vor ihrem Tod 2017 den
Siddur Tehillat Haschem und die Tehillim Ohel Josef Jizchak in modernem Deutsch übersetzt. Die Tehillim sind
käuflich bei Chabad Berlin erhältlich.
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