Und dies ist die Bedeutung der Aussage unserer Meister sel. A.: „Und ihre Kronen auf ihren Häuptern, und sie genießen etc.“1 Eine Krone [Atara]umgibt und umfasst und wird Keter genannt, vom Begriff Koteret2. Sie ist eine Zwischenstufe, die die Strahlung des Emanators, des gesegneten Ejn Sof, mit den emanierten [Wesen] verbindet. In der messianischen Zukunft wird sie in dieser Welt für alle Gerechten („Und Dein Volk – alle sind sie Gerechte etc.“3), die bei der Belebung [der Toten] auferstehen, leuchten und ihnen offenbart werden. Dies ist die Bedeutung des Ausspruchs unserer Meister sel. A.: „In der Zukunft werden die Gerechten als ‚heilig‘ gesegnet werden.“4 Denn „heilig“ bedeutet „Scheidung“5; es ist dem Begreifen und Wissen nicht zugänglich, da es den Aspekt der Weisheit und des Wissens im Garten Eden bei weitem überragt. Folglich steht geschrieben: „Die Weisheit, von wo [MeAjin] wird sie gefunden?“6 Dies ist der Aspekt Obere Keter, der im heiligen Sohar „Ajin“ genannt wird7; ihr Fluss und ihre Strahlung sind nur dann in offenbartem Zustand, wenn die Seele nach der Belebung [der Toten] in einen reinen und lauteren Körper gekleidet ist. Denn „ihr Anbeginn ist“ ausgerechnet „mit ihrem Ende verkeilt“8, und „der Abschluss der Tat war als erstes in Gedanken etc.“9, wie bekannt ist. Allerdings ist diese Stufe unerreichbar, wenn man zuvor nicht im Garten Eden war, um den Aspekt der Oberen Chochma (etc.) zu begreifen, (jeder) gemäß seinem Maß. „Der Tau der Tora belebt ihn“10 – „Erwachst du, wird sie [die Tora] für dich sprechen etc.“11 Dies genüge dem Verständigen.
Dies ist die Bedeutung von: „Dein Gebot ist ungemein breit.“ Dies bezieht sich auf das Gebot der Mildtätigkeit, das ein Gefäß und ungemein weites Gebiet ist, in das die Strahlung des Lichtes des gesegneten Ejn Sof gekleidet ist (wie geschrieben steht: „Seine Kleidung ist Zedaka“12). In der Zukunft wird [das Licht] ohne Grenze oder Endlichkeit mit bedingungsloser Güte, durch diese Erweckung von unten, die als „Weg G‑ttes“ bezeichnet wird, leuchten. Und dies ist die Bedeutung des Begriffs „ungemein“, im Sinne von grenzenlos und unendlich. Indes, „Bei jeglichem Tichla habe ich ein Ende gesehen.“13 Der Begriff Tichla ist verwandt mit dem Begriff Kalot HaNefesch, dem Vergehen der Seele [vor Sehnen] im Garten Eden, denn dort unterliegt [das Licht] Ende, Endlichkeit und Beschränkung, wie oben erwähnt wurde. [Der Grund für die Wortwahl] „bei jeglichem Tichla“ liegt darin, dass im Garten Eden zahlreiche Ränge und Stufen existieren, eine höher als die andere, bis zum Gipfel der Stufen. Wie in Likkutej Schassunseres Meisters R. Jizchak Lurja sel. A. in der Erklärung des Ausspruchs unserer Meister sel. A.: „Toragelehrte verfügen über keine Ruhe etc.“14 steht, dass sie ständig von Stufe zu Stufe im Begreifen der Tora, die kein Ende kennt, steigen etc.15 – bis nach der Belebung [der Toten], wenn ihnen Ruhe gegönnt sein wird etc.16