Dies ist also die Bedeutung des Verses: „Dann wird die Tatder Zedaka [Friede bewirken]“ – dass sogar durch eine Form der Mildtätigkeit, die als „Tat“, und nicht als „Dienst“ bezeichnet wird, dass durch dieses Erwecken von hienieden ein Erwecken von droben hervorgerufen wird. Man erweckt eine Manifestation des Lichtes des gesegneten Ejn Sof mit einer mächtigen Strahlung und immensen Ausströmung, und in Seinen Höhen, wie auch innerhalb des irdischen Heeres, wird Frieden gestiftet. In dieser niedrigen Welt jedoch erfahren bis zum Zeitenende der Friede und die Läuterung und Trennung des Bösen vom Guten keine Offenbarung; nicht in der Zeit der Verbannung, wie oben erwähnt wurde, außer im Mikrokosmos, dem Menschen, zu jeder „Zeit des Findens“, d.h. dem Gebet, wie geschrieben steht: „Durch Zedek schaue ich Dein Angesicht“, wie oben erwähnt wurde. Nach dem Gebet kann das Böse jedoch leicht wieder erwachen und mit dem Guten vermischt werden, wenn man in der Finsternis dieser Welt wandelt. Durch Mildtätigkeit im Aspekt des „Dienstes“ hingegen, da ihre Qualität enorm wertvoll und überragend ist, weil man seine Natur und seinen körperlichen Willen vor dem Willen des Oberen, gesegnet sei Er, aufhebt, und „die Sitra Achra unterdrückt wird und alsdann die Herrlichkeit des H.g.s.E. emporsteigt etc.“1, „wie der Vorzug des Lichtes ausgerechnet aus der Dunkelheit“2, wie bekannt ist, kann das Böse nicht mehr so leicht alleine erwachen, außer der Mensch erweckt es und bringt es, G‑tt behüte, über sich selbst3.

Dies also ist die Bedeutung von „Ruhe [Haschket] und Sicherheit [Vetach] für Ewigkeit.“ Haschket stammt vom Ausdruck „ruht [schoket] auf seiner Hefe“4, sodass die Hefe völlig vom Wein getrennt wird und ganz bis zum Grund sinkt, während der Wein darüber vollkommen lauter und klar ist. Beim Dienst der Mildtätigkeit geschieht Ähnliches: Die Hefe ist der Aspekt der Mischung mit Bösem in seiner Seele, das im Kleinen entnommen und getrennt wird, bis es zu seinem Ursprung und seiner Wurzel hinabfällt, wie geschrieben steht: „In Meerestiefen schleuderst Du all ihre Schuld.“5