Es steht geschrieben: „Wie bist du schön, wie lieblich, du Ahava BeTaanugim.“1
Es existieren zwei Arten der Liebe. Eine ist Ahava BeTaanugim, d.h. man vergnügt sich mit mächtiger und immenser Freude eines wundersamen Genusses an G‑tt, mit mächtiger und immenser Freude – die Freude der Seele und ihr Vergehen [vor Freude], wenn sie erkennt, dass G‑tt so gut und wunderbar wie wundersam süße Annehmlichkeiten ist. Es ist wahrlich ein Vorgeschmack auf die künftige Welt, wenn „[die Gerechten mit ihren Kronen auf ihren Häuptern sitzen werden, und] sie genießen etc. [die Ausstrahlung der g‑ttlichen Präsenz]“2. Diesbezüglich steht geschrieben: „Freuet Gerechte euch G‑ttes“3, und nicht jeder wird dessen gewürdigt. Dies ist der Aspekt, der im heiligen Sohar als Kahana BeRe’uta DeLiba4 bezeichnet wird5. Darüber wurde gesagt: „Ein Geschenk ist der Dienst … … und der Fremde, der sich naht … …“6, da es keinen Weg gibt, sie durch menschliche Anstrengung zu erlangen, wie es bei der Ehrfurcht der Fall ist, die betreffend gefragt wird: „Hast du dich mit Ehrfurcht abgemüht?“7 Und „Weh dem Sterblichen, der sich nicht mit Ehrfurcht abmühte“, wie in Reschit Chochma geschrieben steht8. Die Ehrfurcht betreffend steht auch geschrieben: „Wenn du sie suchst wie Silber … …“9 Dies lehrt, dass sie mächtige und immense Anstrengung erfordert, wie wenn man nach Schätzen sucht. Diese mächtige Liebe (Ahava BeTaanugim) überkommt hingegen den Menschen von alleine, von oben, ohne dass man sich darauf vorbereitet und es beabsichtigt; doch ausschließlich, nachdem man sich mit Jirat HaRomemut10 abmühte und das Maximum, das man von dieser [Ehrfurcht] gemäß dem Aspekt der eigenen Seele zu erlangen imstande ist, erreicht hat; alsdann kommt die Ahava BeTaanugim von alleine von oben, um zu ruhen und sich mit der Ehrfurcht zu vereinigen. Denn „es ist die Art des Mannes, […] zu suchen etc.“11, wie in Likkutej Amarim erklärt wurde12.
Heutiger Tanja-Abschnitt
Iggeret HaKodesch, Beginn von Brief 18
Hl. 7:7.
Berachot 17a.
Ps. 97:12; siehe auch oben, Likkutej Amarim, Kap. 14.
„Der Dienst des Kohen (Priester) ist mit dem Willen des Herzens“, d.h. mit dem Inneren des Herzens, im Gegensatz zum Leviten, dessen Dienst in Gesang voll sehnsüchtigen Vergehens besteht.
Sohar III, 177b.
„Als Geschenk gebe Ich den Dienst eures Priestertums; und der Fremde, der sich naht, ist des Todes.“ Num. 18:7; siehe auch oben, Likkutej Amarim, Kap. 14.
Diese Frage wird dem Menschen nach seinem Tod im Himmlischen Gericht gestellt.
R. Elijahu ben Mosche Vidasch, Reschit Chochma, Schaar HaJira, Kap. 12.
Spr. 2:4.
Ehrfurcht und Scham vor der Majestät G‑ttes.
Kidduschin 2b. Wie der Verfasser in Likkutej Amarim, Kap. 43, erläutert, wird „Liebe“ dem „männlichen“ Aspekt zugerechnet, während „(Ehr)Furcht“ dem „weiblichen“ Aspekt zugerechnet wird (wie im Vers: „Eine Frau, die G‑tt fürchtet … Spr. 31:30; siehe Sohar II, 27a). Auf geistiger Ebene bedeutet „Es ist die Art des Mannes, nach einer Frau zu suchen“, dass die Liebe zu G‑tt nach einer Entsprechung durch die Ehrfurcht vor G‑tt sucht.
Likkutej Amarim, Kap. 43.