Obwohl diese Manifestation durch die Beschäftigung mit der Tora und den Geboten im Allgemeinen in jeder Seele Israels gleich ist, weil wir alle eine Tora und ein Gesetz haben1, ist dessen ungeachtet im Einzelnen nicht jede Nefesch oder Ruach oder Neschama in diesem Zusammenhang gleich; dies ist vom Auftreten und der Zeit ihrer Reinkarnation und ihres Kommens in diese Welt abhängig. Unsere Meister sel. A. sagten: „‚Womit war dein Vater besonders sorgsam?‘ Er antwortete ihm: ‚Mit den Zizit etc.‘“2 Ebenso sind nicht alle Generationen gleich. So wie bei den Organen des Menschen jedes Organ über seine eigene, kennzeichnende Aufgabe verfügt – das Auge um zu sehen und das Ohr um zu hören –, ebenso leuchtet in jedem Gebot ein besonderes und kennzeichnendes Licht vom Licht des gesegneten Ejn Sof. Und obwohl jede Seele Israels eine Wiedergeburt untergehen muss, um alle 613 Gebote zu erfüllen3, ist [diese Sorgsamkeit um ein bestimmtes Gebot] bloß für ein zusätzliches Maß an Steigerung, Sorgsamkeit und Eifer notwendig, mit vielfach verdoppelter Kraft und Stärke, die Sorgsamkeit bei anderen Geboten bei weitem übertreffend. Dies war seine Absicht, als er sagte: „Womit war er besonders sorgsam?“
Nun entspricht der Vorzug dieses bestimmten Lichtes für eine bestimmte Seele nicht dem Aspekt begreifbaren Grundes und Wissens, sondern übersteigt den Aspekt des Wissens. Denn solcherart stieg es in den Gedanken des Gesegneten. Und sein Ebenbild hienieden ist wirklich der Aspekt des „Loses“4.5
Heutiger Tanja-Abschnitt
Iggeret HaKodesch, Ende von Brief 7
Nach Num. 15:16; und siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 46; R. Schneor Salman von Ljadi, Hilchot Talmud Tora 2:8.
Schabbat 118b. Bezüglich der halachischen Richtlinien für das Gebot der Zizit siehe Menachot 37-44; Maimonides, Mischne Tora, Hilchot Zizit; Tur WeSchulchan Aruch, Orach Chajim, §§ 8‑24; R. Schneor Salman von Ljadi, Schulchan Aruch, Orach Chajim, §§ 8-24; R. Schelomo Ganzfried, Kizzur Schulchan Aruch, Bd. I, ins Deutsche übertragen von Rabbiner Dr. Selig Bamberger, Basel 1988, § 9 (S. 33‑46).
Siehe Tikkunej Sohar, Tikkun 69; R. Chajim Vital, Sefer HaGilgulim, Kap. 4, u.a.; R. Schneor Salman von Ljadi, Hilchot Talmud Tora 1:4; siehe auch weiter, Brief 19, 29.
Somit wird die Formulierung verständlich: „(und wie angenehm ist) unser Los“: Die g‑ttliche Offenbarung in einem spezifischen Abschein durch ein gewisses Gebot ist der Aspekt des „Loses“, der Grund und Wissen übersteigt.
Dies ist nicht das Ende des Briefes. Im Original finden sich noch mehrere Absätze, in denen der Verfasser um die Unterstützung der Bevölkerung im Heiligen Land ersucht und Maßnahmen zur effizienten und raschen Umsetzung dieser Unterstützung erlässt; das Schreiben in seiner Vollkommenheit erscheint in Igrot Kodesch Kevod Keduschat Admur HaSaken, Kevod Keduschat Admur HaEmzai, Kevod Keduschat Admur HaZemach Zedek, New York 1980, S. 90-93.