Diese niedrige Welt, mit der darin enthaltenen Lebenskraft, ist indes zu klein, um das Licht und die Lebenskraft aufzunehmen und zu ertragen, die dem Aspekt der „Form“ der Buchstaben und deren „Innerlichkeit“ entstammen – in ihr zu leuchten und zu strömen ohne jegliche Gewandung und Verbergung, wie sie zu den Seelen und Engeln leuchten und strömen. Vielmehr kommen und strömen der Schein und die Strömung auf diese Welt vom Aspekt „Materie“ und „Körper“ der Buchstaben und ihrem Äußeren. Dies ist der Aspekt des Atems, der sich in die sieben [Arten des] Atems im [Buch] Kohelet teilt1, auf denen – wie im heiligen Sohar steht2 – die Welt ruht. Dies ist, „was der Mund G‑ttes hervorbringt“3, das sich in diese Welt und all ihre Scharen kleidet, um sie zu beleben; in [diese Äußerung] ist der Aspekt „Form“ der Buchstaben von Wort und Gedanke gekleidet, die Seinen heiligen Attributen, Seinem Willen und Seiner Weisheit etc. pp. entströmen, die mit dem gesegneten Ejn Sof vollkommen vereint sind. (Und dies ist, was unser Meister R. Jizchak Lurja sel. A. schrieb: Die äußeren Aspekte der Gefäße von Malchut von Azilut – im He des gesegneten Tetragrammatons angedeutet – sanken ab und wurden zur Seele für die Welt Assija.4) Gleichfalls steht in Tikkunim geschrieben, dass sich das Jud in Azilut befindet etc., und das niedere He in Assija nestet5.
ב"ה
Heutiger Tanja-Abschnitt
Iggeret HaKodesch, In der Mitte von Brief 5
Fußnoten
1.
Das Wort הבל , hier wiedergegeben als „Atem“, wird im Allgemeinen als „eitel“, „Eitelkeit“ übersetzt. Der Vers Prediger Schlomo 1:2 erwähnt das Wort insgesamt sieben Mal: „O eitel (1) Eitelkeiten (Plural, daher 2)“, spricht Kohelet, „o eitel (1) Eitelkeiten (2), alles eitel (1)!“
2.
Sohar I, 146b.
3.
Deut. 8:3.
4.
Siehe Ez Chajim, Tor 47, Kap. 2.
5.
Tikkunej Sohar, Tikkun 6.