Genauso steigt metaphorisch gesprochen jede mildtätige Handlung, die von Juden ausgeführt wird, wie eine „Erhebung von Majin Nukvin“ zur Wurzel ihrer Seelen droben empor. [Die Wurzel ihrer Seelen] wird in der Terminologie des Sohar als Kenesset Jisrael [„Gemeinschaft Israels“] und Ima Tataa [„niedere Stufe der Mutter“] bezeichnet1, und in der Terminologie des Talmuds als Schechina2. [Die Schechina] enthält alle Attribute des H.g.s.E. und ist vollkommen vereint mit ihnen, deren Beginn das Attribut Chessed ist. Nun wird durch diese Erhebung wahrlich „Chessed G‑ttes“ erweckt, d.h. eine Offenbarung Seines gesegneten Lichtes, zu den Seelen Israels herabzusinken und sie in einem mächtigen und intensiven Zustand der Manifestation wenigstens während des Gebets zu erleuchten. Denn wiewohl „Seine Größe unergründlich ist“3 in solchem Ausmaß, dass „alle vor Ihm wie nichts betrachtet werden“4, gilt dessen ungeachtet „wo Seine Größe zu finden ist, dort ist Seine Bescheidenheit zu finden“5, wie Wasser, das absinkt etc.

Dies ist die Bedeutung des Verses: „Auch im Dunkel scheint den Geraden ein Licht: Er, der gütig, barmherzig und zaddik [„gerecht“] ist.“6 Denn indem der Mensch gütig, barmherzig und „zaddikZedakot liebend“7 ist, bringt er das Licht G‑ttes dazu, auf seine Seele zu scheinen, die in seinen Körper gekleidet ist – der im Dunkeln steht, da er die „Schlangenhaut“ ist. Diesen Zustand, wenn Dunkelheit zu Licht gewandelt wird, nennt man „Heil“ [Jeschua].

Dies also ist die Bedeutung von „lässt Jeschuot sprießen“. Denn dieses Heil sprießt aus dem Säen der Mildtätigkeit, die man im „Oberen Land“, „dem Land der Lust“, sät. Dies ist die Schechina und Kenesset Jisrael; so genannt, weil sie sich in die unteren Welten kleidet, um sie zu beleben, wie geschrieben steht: „Dein Königtum ist ein Königtum aller Welten.“8 Sät man im Heiligen Land hienieden, das ihm [dem „Oberen Land“] wahrlich entspricht, trifft dies am stärksten zu. Denn die Saat wird im Oberen Land umgehend, ohne die geringste Hinderung und Behinderung jeglicher Art, aufgenommen, denn absolut nichts trennt und teilt zwischen den „Ländern des Lebens“; ist doch „dies das Tor des Himmels“9. Außerhalb des Heiligen Landes ist dies nicht der Fall. Dies genüge dem Verständigen.