Nach seiner Ankunft aus Petersburg1

„Ich bin klein geworden durch alle Wohltaten und alle etc.“2 Dies bedeutet, dass der Mensch mit jeder einzelnen Wohltat, die der H.g.s.E. ihm erweist, überaus demütigen Geistes werden muss. Denn „Chessed ist der rechte Arm“3, und „Seine Rechte umarmt mich“4 – dies ist der Aspekt der wirklichen Nähe G‑ttes mit mehr Stärke als zuvor. Jeder, der G‑tt überaus nahe ist und zu großen Höhen emporgehoben wird, muss noch demütigeren Geistes, bis zur tiefsten [Stufe] sein, wie geschrieben steht: „Aus der Ferne ist mir erschienen der Ew‑ge“5. Bekanntlich „sind Alle, die vor Ihm sind“ – ausdrücklich [„vor Ihm“] – „wie Nichts.“6 Folglich ist jeder, der mehr „vor Ihm“ ist, noch mehr wie Nichts, null und nichtig.

Dies ist der Aspekt der „rechten Seite“ der Heiligkeit, und der [Aspekt der] „Chessed dem Avraham“, der sagte: „Und ich bin Staub und Asche.“7 Diese [Demut] ist auch die Eigenschaft Jaakovs. Er rechtfertigte damit seine Furcht vor Esaw und verließ sich nicht auf das ihm erteilte Versprechen: „Siehe, Ich bin mit dir etc.“8 Dies rührte daher, dass Jaakov sich selbst aufgrund der Vielzahl an Wohltaten – „denn mit meinem Stab etc.“ – als überaus unbedeutend einschätzte, keineswegs würdig und wert, gerettet zu werden etc. Unsere Meister sel. A. sagten demgemäß: „Vielleicht wird die Sünde verursachen […]“9, denn es schien ihm, als habe er gesündigt.

Anders verhält es sich mit dem entsprechenden Gegenstück, Jischmael – „Chessed der Kelipa“: Je größer die [ihm erwiesene] Güte, desto stärker wächst er in Hochmut, Arroganz und Anmaßung.

Demgemäß mache ich nun eine bedeutende Bekanntmachung an alle Männer unserer chassidischen Bruderschaft bezüglich der Vielzahl der Wohltaten – „Großes hat G‑tt an uns getan“10: Haltet an der Eigenschaft Jaakovs fest, [denn Juden sind bekannt als] der „Rest Seines Volkes“11 und „der Überrest Israels“12, der sich selbst wahrlich als Rest und Überschuss, als völlig nutzlos betrachtet. Mögen sie ihren Brüdern gegenüber nicht hochmütig werden etc. und [diese] weder verhöhnen noch auspfeifen, G‑tt behüte. Eine strenge Warnung: Still! Erwähnt nichts! Vielmehr haben sie ihren Geist und ihr Herz vor jedem Menschen zu unterwerfen – gemäß dem Attribut von „Wahrheit dem Jaakov“ –, mit Demut und einer „milden Antwort, die den Grimm abwendet“13, mit einem „zerschlagenen Gemüt etc.“14 Und durch all dies wird vielleicht G‑tt in die Herzen unserer Brüder legen, „so wie im Wasser das Angesicht [steht zu Angesicht, so steht des Menschen Herz zum Menschen] … …“15