„Israel wird ausschließlich durch Zedaka erlöst werden“1, wie es heißt: „Und seine Wiederkehrer durch Zedaka.“2 Es steht geschrieben: „Zedek muss Ihm vorangehen [jehalech].“3 Nun sollte aber „jelech“ stehen4. Dies ist zu verstehen gemäß dem Vers: „Von Dir sagt mein Herz: sucht Panaj [‚Mein Angesicht‘]“5, das bedeutet: „sucht Penimijut [‚das Innere‘] des Herzens.“ Denn in der Flamme des Elements des g‑ttlichen Feuers im Herzen existieren zwei Aspekte6: der Chizonijut-Aspekt [Äußerlichkeit] und der Penimijut-Aspekt [Innerlichkeit]. Der Chizonijut[-Aspekt] des Herzens ist die Begeisterung, die aufgrund des Verständnisses [Bina] und des Wissens [Daat] über die Größe Größe, des gesegneten Ejn Sof, aufflammt, indem man über Seine Größe nachsinnt, und von dieser Einsicht eine Liebe, so heftig wie „Feuerflammen etc. pp.“ zeugt. Der Penimijut[-Aspekt] des Herzens ist der „Punkt“ im Inneren des Herzens – die Tiefe des Herzens, die die Aspekte Wissen und Verständnis, mit denen der Mensch die Größe G‑ttes in seinem Herzen erwägen kann, bei weitem übersteigt. Wie geschrieben steht: „Aus Tiefen rief ich Dich, G‑tt“7, d.h. „aus den Tiefen des Herzens“8. (So wie es etwa bei weltlichen Dingen bisweilen eine überaus bedeutende Sache gibt, von dem die gesamte Lebenskraft des Menschen abhängt; [diese Sache] rührt bis an den innersten Punkt des Herzens, diesen einschließend, und bewegt ihn bisweilen dazu, ohne jegliche Vernunft Taten zu setzen und Worte zu sprechen. Und „eines entspricht dem anderen“9: Genau so verhält es sich mit dem „Dienst des Herzens“. Dies rührt daher, dass der innerste Punkt des Herzens den Aspekt des Wissens [Daat], der sich in den bekanntlich von CHaBaD geborenen Attributen10 ausbreitet und kleidet, übersteigt. [Der Penimijut-Aspekt des Herzens] ist vielmehr ein Abschein der Oberen Chochma, die Bina und Daat übersteigt. Und darin ist wahrlich das Licht G‑ttes gekleidet und verborgen, wie geschrieben steht: „Mit Chochma hat der Ew‑ge etc.“11 Ebendies ist der Aspekt des Funkens der G‑ttlichkeit in jeder Seele Israels.)
Heutiger Tanja-Abschnitt
Iggeret HaKodesch, Beginn von Brief 4
Schabbat 139a; Sanhedrin 98a; Maimonides, Mischne Tora, Hilchot Matnot Aniim 10:1; Tur, Jore Dea, § 247.
Jes. 1:27.
Ps. 85:14.
Es steht geschrieben: „Zedek muss Ihm vorangehen (jehalech).“ Nun sollte aber jelech stehen. Jehalech ist nämlich eine kausative Verbform, die impliziert, dass Zedaka etwas a n d e r e s dazu bewegt, „Ihm voranzugehen“.
Ebd. 27:8.
Textvariante: „Denn im Herzen, dem Element des g‑ttlichen Feuers im Herzen existieren zwei Aspekte.“ Siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 3.
Ps. 130:1.
Sohar II, 63b.
Die physische Realität korreliert mit der spirituellen. So wie physische Belange mitunter an das Innerste des Menschen rühren können, sodass er Taten setzt, die ohne Vernunft und Logik sind, so kann auch die Liebe zu G‑tt im Herzen des Menschen so überwältigend sein, dass sie an die Essenz seiner Seele rührt, die Vernunft und Logik völlig übersteigt.
Siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 3.
„… die Erde gegründet.“ Spr. 3:19.