Es gilt in geringem Ausmaß die Aussage des Sohar1 zu verstehen, „Schema Jisrael …“ [„Höre Israel …“]2 stelle die [g‑ttliche] Einheit auf hoher Stufe dar, und „Baruch Schem Kevod Malchuto Leolam Waed“ [„Gesegnet sei der Name der Herrlichkeit Seines Königtums für immer und ewig“]3 die [g‑ttliche] Einheit auf niedriger Stufe.
„Darum sollst du heute erkennen und es dir zu Herzen nehmen, dass der Ew‑ge G‑tt ist4, im Himmel oben und auf Erden unten, keiner sonst.“5 Dies gilt es zu verstehen, denn könnte es dir in den Sinn kommen, dass ein Gott im Wasser unter der Erde sich befinde, dass so stark gewarnt werden muss „nimm es dir zu Herzen“?
Nun steht geschrieben: „Für ewig steht, Ew‑ger, Dein Wort fest im Himmel.“6 Der Baal Schem Tov sel. A. erklärte7, dass „Dein Wort“, das Du sprachst: „Es werde eine Decke im Wasser drinnen … …“8, dass diese Worte und Buchstaben für immer fest innerhalb der Himmelsdecke stehen, und für immer in all die Himmelsdecken gekleidet sind, um sie zu beleben, wie geschrieben steht: „Das Wort unseres G‑ttes steht in Ewigkeit“9, und „Seine Worte leben und bestehen in Ewigkeit etc.“10 Denn würden die Buchstaben auch nur für einen Augenblick erlöschen, G‑tt behüte, und zu ihrem Ursprung zurückkehren, würden all die Himmel null und nichtig werden, und würden, als wären sie nicht gewesen, genau so wie vor dem Ausspruch „Es werde eine Decke …“ Und so verhält es sich mit allen Geschöpfen in all den oberen und unteren Welten, und sogar mit dieser physischen Erde und dem Aspekt des völlig Stillstehenden. Würden die Buchstaben der Zehn Sprüche, mittels denen die Erde in den Sechs Tagen der Schöpfung erschaffen wurde, auch nur für einen Augenblick erlöschen, G‑tt behüte, würde sie zu absolutem Null und Nichts genau so wie vor den Sechs Tagen der Schöpfung zurückkehren.
Dies ist, was unser Meister R. Jizchak Lurja sel. A. schrieb, dass sogar in völlig Stillstehendem, wie Steinen, Erde und Wasser, ein Aspekt der Seele und der geistigen Lebenskraft existiert.11 Dies ist das Kleiden der Sprachlaute der Zehn Sprüche, die das Stillstehende beleben und entstehen lassen, sodass es zu Seiendem werde aus dem Null und Nichts, das den Sechs Tagen der Schöpfung vorausging.
Und obwohl der Begriff Even [„Stein“] in den Zehn Sprüchen der Tora nicht erwähnt wird, ergeht nichtsdestotrotz Lebenskraft an den Stein mittels Verbindungen und Umstellungen der Buchstaben, die in den „231 Toren“ vor- und rückwärts transponiert werden12, wie im Sefer Jezira steht13, bis aus den Zehn Sprüchen die Zusammensetzung des Begriffes Even entsteht und von ihnen abgeleitet wird, und dies ist die Lebenskraft des Steines. Und so verhält es sich mit allen Geschöpfen in der Welt – die Namen, mit denen sie in der Heiligen Sprache14 bezeichnet werden, sie sind dieselben Sprachlaute, die von den Zehn Sprüchen in der Tora Stufe um Stufe mittels Transposition und Substitution der Laute in den „231 Toren“ herabsteigen, bis sie dieses bestimmte Geschöpf erreichen und sich darin kleiden, wodurch sie es beleben. [Dieser Abstieg ist erforderlich,] weil die einzelnen Geschöpfe ihre Lebenskraft nicht direkt von den Zehn Sprüchen in der Tora empfangen können, ist doch die Lebenskraft, die diesen direkt entströmt, viel zu mächtig für den Aspekt der einzelnen Geschöpfe; sie verfügen nur dann über die Fähigkeit, die Lebenskraft aufzunehmen, wenn die Lebenskraft absinkt und von einer Stufe zur nächstniedrigen absinkt mittels der Transposition und Substitution der Buchstaben und mittels Gematriot, das ist der Zahlenwert der Buchstaben, bis sie verdichtet und bekleidet werden kann, und ein gewisses Geschöpf aus ihr entstehen kann. Und dieser Name, mit dem [dieses Geschöpf] in der Heiligen Sprache genannt wird, ist ein Gefäß für die Lebenskraft, die in den Buchstaben dieses Namens verdichtet ist, der sich aus den Zehn Sprüchen der Tora entwickelt, die in sich die Fähigkeit und Lebenskraft bergen, Sein aus dem Nichts zu schaffen und für immer zu beleben. Denn die Tora und der H.g.s.E. sind eins.