Dies ist die Bedeutung des Verses: „Und Jaakov küsste Rachel, und er erhob seine Stimme und weinte.“1 Denn „Rachel“ symbolisiert die Gemeinschaft Israels, Ursprung aller Seelen, und „Jaakov“ – mit seinem „erhabenen Attribut“, dem Attribut des Erbarmens in Azilut – ist derjenige, der großes Erbarmen für sie erweckt. „Und er erhob seine Stimme“ – nach oben, zum Ursprung des Oberen Erbarmens, der „Vater des Erbarmens“ und dessen Ursprung genannt wird. „Und er weinte“ – um für alle Seelen und den Ursprung der Gemeinschaft Israels großes Erbarmen zu erwecken und von dort herabzubringen, sie aus ihrem Exil emporzuheben und sie in der Oberen Vereinigung des Lichtes des gesegneten Ejn Sof zu vereinen, in der Art des „Küssens“, das ein „Haften von Hauch an Hauch“ ist, wie geschrieben steht: „Er küsse mich seines Mundes Küsse.“2, d.h. der Verbund des menschlichen Sprechens mit dem „Wort G‑ttes – das ist das Toragesetz“3; ebenso [der Verbund] von Gedanke und Gedanke, von Tat und Tat – das ist die Tat des Gebots und insbesondere die Tat des Spendengebens und der Güte, denn „Güte ist die rechte Hand [G‑ttes].“4 Dies ist sozusagen eine wirkliche „Umarmung“, wie geschrieben steht: „Und seine Rechte umarmt mich“5, während die Beschäftigung mit der Tora durch Wort und tiefgründigen Gedanken der Aspekt wirklicher „Küsse“ ist.

Auf diese Weise kann man zum Aspekt der „mächtigen Liebe“ [Ahava Rabba] in der Offenbarung seines Herzens gelangen, wie geschrieben steht: Zu „Jaakov, der Avraham erlöste“6, wie an anderer Stelle erklärt wird7.