Sinnt nun der verständige Mensch über diese Dinge in den Tiefen seines Herzens und Gehirnes nach, wird seine Seele – „so wie im Wasser Angesicht zu Angesicht steht“ – spontan aufflammen und sich in einen willigen Geist kleiden, all seine Habe willig beiseite zu lassen und aufzugeben, um ausschließlich Ihm, gesegnet sei Er, anzuhangen und in Seinem Lichte in Verbund und Begierde aufzugehen etc. pp., in einer Form von „Küssen“ und einem Haften von Hauch an Hauch, wie oben erläutert wurde1.
Doch wie kommt es zum Haften von Hauch an Hauch? Diesbezüglich heißt es: „Und diese Worte … sollen dir in deinem Herzen bleiben. […] und du sollst von ihnen sprechen …“2 Wie im Ez Chajim erklärt wird3, ist die Vereinigung durch Küssen im Wesentlichen die Vereinigung von CHaBaD mit CHaBaD, und dies ist die Vertiefung in die Tora; der Mund hingegen, der den Atem ausstößt und ihn in offenbarem Zustand erscheinen lässt, ist der Aspekt des Äußerns von Worten der Tora,
denn „der Mensch lebt davon, was der Mund des Ew‑gen hervorbringt“4. Indes, durch bloßes Nachdenken und Konzentrieren erfüllt man seine Verpflichtung nicht, bis man die Worte mit seinen Lippen hervorbringt5, um das Licht des gesegneten Ejn Sof bis zur belebenden Seele herabzubringen – die im Blut des Menschen ruht, das aus [der Nahrungsaufnahme von] Stillstehendem, Pflanzlichem und Tierischem entsteht –, um sie alle zusammen mit der gesamten Welt zu G‑tt emporzuheben und sie aufzulösen in der Einheit und dem Licht des Gesegneten, das auf die Erde und ihre Bewohner in offenbarter Form scheinen wird, „und es wird offenbar die Herrlichkeit des Ew‑gen, und schauen wird sie alles Fleisch“6 etc. pp. Denn dies ist der Sinn der Kettenfolge aller Welten, dass die Herrlichkeit des Ew‑gen ausdrücklich diese Erde in Offenbarung fülle, um Finsternis in Licht zu wandeln und Bitternis in Süße, wie oben ausführlich erklärt wurde7. Und dies ist das Ziel der Kawana des Menschen in seinem Dienst: das Licht des gesegneten Ejn Sof herabzubringen. Indes, dafür benötigt man zuerst die Emporhebung von „Man“, Ihm die eigene Seele und Macht auszuliefern, wie oben erwähnt wurde.