Indes, wenn er [G‑tt dient] wirklich „nicht des Selbstzwecks wegen“, sondern aufgrund irgendeines Hintergedankens für die eigene Ehre beschäftigt ist, um beispielsweise ein Toragelehrter zu sein u.Ä.1, dann kleidet sich dieser Hintergedanke, der von der Kelipa von Noga stammt, in seine Tora, und die Tora befindet sich zeitweilig in einem Zustand des „Exils“ innerhalb der Kelipa, bis er Umkehr tätigt, die „Heilung für die Welt bringt“2; denn bei seiner Umkehr zu G‑tt kehrt auch seine Tora mit ihm zurück3. Deshalb sagten unsere Meister sel. A.: „Der Mensch beschäftige sich stets etc. pp. [mit Tora ‚nicht als Selbstzweck‘], denn von ‚nicht als Selbstzweck‘ gelangt man“ gewiss „zu [Tora als] Selbstzweck“4; am Ende wird er nämlich gewiss Umkehr tun, sei es in dieser oder einer anderen Inkarnation, denn „kein Verstoßener bleibt von Ihm verstoßen“5.
Handelt man jedoch ohne bestimmte Motivation, weder „als Selbstzweck“, noch „nicht als Selbstzweck“, hängt es nicht von Umkehr ab, sondern sobald man diese Sache noch einmal „des Selbstzwecks wegen“ lernt, verbindet sich auch das ohne bestimmte Motivation Gelernte mit diesem Lernen, schließt sich an und steigt empor, weil darin noch keinerlei Kelipa von Noga gekleidet ist. Daher „beschäftige sich der Mensch stets etc.“6
Ebenso verhält es sich in Bezug auf das Gebet ohne Kawana, wie im Sohar erläutert wird7.
ב"ה
Heutiger Tanja-Abschnitt
Likkutej Amarim, Ende von Kapitel 39
Fußnoten
1.
Siehe R. Schneor Salman von Ljadi, Hilchot Talmud Tora 4:3.
2.
Joma 86a.
3.
Siehe R. Schneor Salman von Ljadi, Hilchot Talmud Tora 4:3.
4.
Pesachim 50b.
5.
Nach 2 Sam 14:14.
6.
„mit Tora ‚nicht als Selbstzweck‘, denn von ‚nicht als Selbstzweck‘ gelangt man zu (Tora als) ‚Selbstzweck‘.“ Pesachim 50b.
7.
Sohar II, 245b.