Der Grundsatz, dass Lebensgefahr gewisse Verbote außer Kraft setzt1, und eher eine Übertretung zu begehen ist, als getötet zu werden2, folgt der Erklärung unserer Weisen sel. A.: „Die Tora sagt: ‚Entweiht für ihn einen Schabbattag, auf dass er viele Schabbattage hüte.‘“3 und hat keineswegs mit Geringfügigkeit oder Schwere der Übertretungen zu tun. (Zum Beweis: [Entweihung des] Schabbat ist schwerwiegend und wiegt wie Götzendienst, im Zusammenhang mit rituellem Schlachten durch jemanden, der gewohnheitsmäßig eine bestimmte Vorschrift übertritt; Jore Dea, Paragraph 24. Nicht so bei jemandem, der gewohnheitsmäßig die Vorschriften über verbotene geschlechtliche Beziehungen übertritt5. Trotzdem setzt Lebensgefahr den Schabbat, nicht jedoch die Sexualverbote außer Kraft. Es ist also ein Toradekret6.)

Nach der sündhaften Tat jedoch, vorausgesetzt es handelt sich um eine Sünde, die weder mit Karet7 noch mit Tod durch himmlische Hand8 strafbar ist, sodass die g‑ttliche Seele nicht völlig abstirbt und von ihrer Wurzel im Lebendigen G‑tt nicht völlig abgetrennt wird – bloß dass ihre Haftung und ihr Anhalt an ihre Wurzel durch diese Sünde etwas beeinträchtigt wurden –,

Anmerkung: Gemäß dem Ausmaß und den verschiedenen Arten des Makels in der Seele und in ihrem Ursprung in den oberen Welten sind die verschiedenen Reinigungsprozesse und Bestrafungen in Gehinnom oder in dieser Welt festgelegt; für jede Übertretung und Sünde existiert eine passende Strafe, um den Fleck und den Makel zu schrubben und zu tilgen. Ebenso verursachen nicht alle mit Todesstrafe durch Hand des Himmels oder Karet strafbaren Übertretungen den gleichen Makel.

kehren auch seine belebende tiergleiche Seele, die in seinen Körper gekleidet ist, wie auch sein Körper selbst, zurück und steigen aus dieser Sitra Achra und Kelipa auf und nähern sich der Heiligkeit der g‑ttlichen Seele, die in sie gekleidet ist. [Die g‑ttliche Seele] glaubt an den Einen G‑tt und war dem Gesegneten sogar zum Zeitpunkt der Sünde treu, nur befand sie sich in einem Zustand wirklichen Exils in der von der Sitra Achra stammenden tiergleichen Seele, die den Körper zur Sünde verführt und ihn mit sich in die Tiefen des Abgrunds zieht, tief, tief unter die Unreinheit der Sitra Achra und der Kelipa des Götzendienstes – möge uns G‑tt schützen! Es gibt kein größeres Exil als dieses: „[Ein Sturz] von einem hohen Dach [in eine tiefe Grube] etc.“9 Wie oben erklärt wurde10, liegen die Wurzel und der Ursprung aller jüdischen Seelen in der Oberen Weisheit, und der Gesegnete und Seine Weisheit sind eins etc. pp. Dies ist zu vergleichen mit einer Person, die den Kopf des Königs packt, ihn nach unten zerrt und sein Gesicht in einen Abort voller Unrat taucht, was an Schande nicht zu überbieten ist, sollte er es auch nur für einen Augenblick tun. Denn die Kelipot und die Sitra Achra werden bekanntlich „Erbrochenes, Unrat“11 genannt12.