„[…] und Mildtätigkeit wie ein starker [Ejtan] Strom“ (Amos, Ende Kap. 51). Dies bedeutet, dass [Mildtätigkeit] einem starken Strom ähnelt, der aus dem Aspekt Ejtan, dem Aspekt von „Punkt in seiner Kammer“2, und „zwei Gefährten etc. pp.“3 hervortritt. Die Buchstaben des Wortes Ejtan deuten die Zukunft an, im Sinne von „Ich werde mich zukünftig offenbaren“; wie geschrieben steht: „Siehe, mein Knecht wird Erfolg haben … …“4 Dies bedeutet, dass zu dieser Zeit das gesegnete Unendliche Licht und Seine Einheit, innerhalb des innersten Punktes des Herzens offenbart wird. [Dies geschieht] durch ein Hervorbringen des „starken Stromes“, der eine Strahlung der Oberen Weisheit ist, die die Innerlichkeit des Herzens erleuchten wird, sodass man vollends in Seiner Einheit, gesegnet sei Er, nichtig wird, aus der Tiefe des Herzens nach Entfernung der „Vorhaut“ der physischen Gelüste etc. pp.5
Gegenwärtig, während des „Exils dieses Heeres“, wird ebenfalls ein Ratschlag erteilt, wie der Mensch einen Schimmer des Scheins vom Licht G‑ttes im Aspekt Ejtan in den innersten Punkt des Herzens bringen kann, so wie in der messianischen Zukunft. Dies wird durch das Erwecken des reichlichen Oberen Erbarmens auf den Funken der G‑ttlichkeit in der eigenen Seele bewirkt. Denn die Wahrheit lautet: Solange der Mensch nicht der Offenbarung des g‑ttlichen Lichtes im Aspekt Ejtan im innersten Punkt seines Herzens gewürdigt wird, sodass er aus tiefem Herzen in Seiner gesegneten Einheit bis zum wahren Vergehen der Seele nichtig wird – ist der Funken in seiner Seele wirklich stark zu bedauern. Denn der Funke stammt vom Aspekt der Oberen Weisheit selbst. Wenn er nicht aus seiner eigenen Stufe heraus den innersten Kern des Herzens – den angemessenen Ort für die Offenbarung dieser Erleuchtung – erleuchten kann, so befindet er sich wahrlich in einem Zustand des Exils.
Durch die große Obere Barmherzigkeit verlässt er jedoch Verbannung und Gefangenschaft und erleuchtet den innersten Kern des Herzens mit dieser mächtigen Liebe, wie vom Vers: „Zu […] Jaakov, der Avraham erlöste“6 bekannt ist, wie in Likkutej Amarim, Kap. 45 , erläutert wird.
Bekanntlich hängt eine Erweckung von droben ausdrücklich von einer Erweckung hienieden ab7. Dies bedeutet, durch die Erweckung großen Erbarmens im Herzen von Barmherzigen und Wohltätern8, sodass sie materielle Zuwendungen, Gold und Silber etc. pp., gewähren. Die Wirkung von Mildtätigkeit ist somit tatsächlich die Wirkung des „starken Stromes“.
Bekannt ist, was geschrieben steht: „Haut um Haut, so gibt, allwas er hat, der Mensch für seine Seele“9, für seine g‑ttliche Seele, um sie mit dem Licht des Lebens zu erleuchten – dem Unendlichen, gesegnet sei Er.
Heutiger Tanja-Abschnitt
Kuntres Acharon, Abhandlung 7
Vers 24.
Siehe Sohar I, 20a.
Sohar III, 4a.
Jes. 52:13.
Nach Deut. 10:16 „Beschneidet die Vorhaut eures Herzens (…)“ fordert R. Schneor Salman die „Beschneidung des Herzens“. Der biblischen Metapher zufolge bilden die physischen Gelüste ein zähes Kokon um das Herz des Menschen. Diese störende Hülle zu entfernen, obliegt dem Menschen, um G‑tt in Wahrhaftigkeit dienen zu können. Siehe auch oben, Iggeret HaKodesch, Brief 4.
Jes. 29:22.
Sohar I, 88a; siehe auch oben, Iggeret HaKodesch, Brief 4.
Siehe Jevamot 79a; Jerusalemer Talmud, Kidduschin 4:1. Und siehe R. Menachem M. Schneerson, Likkutej Sichot, Bd. XXX, New York 1992, S. 61‑67 für eine Erklärung der Unterschiede in den Aussagen von Babylonischem und Jerusalemer Talmud.
Ij. 2:4; und siehe oben, Iggeret HaKodesch, Brief 10, 16.